Dienstag, 31. Oktober 2017

Sharj und der Feuerkristall


Bildquelle

von Audrey Harings

  • Erscheinungsdatum Erstausgabe : 07.02.2017
  • Aktuelle Ausgabe : 07.02.2017
  • Verlag : AH Tales and Stories S.L.
  • ISBN: 9788494667305
  • Flexibler Einband: 308 Seiten
  • Sprache: Deutsch 

Die Autorin Audrey Harings und der AH Tales and Stories Verlag haben mir das Taschenbuch kostenlos zur Verfügung gestellt, vielen Dank dafür!


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Bücher der Reihe:
Sharj und das Wasser des Lebens
Sharj und der Feuerkristall
Sharj und das Salz der Erde



Inhalt


Sharj und José untersuchen den Kompass, den der Elfenkönig Sloma ihnen geschenkt hat, und entdecken dabei einen verborgenen Mechanismus.
Wie durch Zauberei transportiert er sie in eine andere Welt: nach Luciera.

In Luciera herrscht, anders als der Name vermuten lässt, ewiges Dunkel. Hier leben Samira, Roma und Alma in großer Angst vor den Dajanen,
einem blutrünstigen Vampirvolk, und dessen schrecklichen Anführer Golob. – Wie ist es zu dieser Dunkelheit gekommen?
Wie können die Bewohner dort existieren und Nahrung finden? Können sie die Dajanen besiegen?
Sharj und José erleben wieder ein spannendes und gefährliches Abenteuer.

Doch auch auf der Erde ist einiges los: Josés Vater waltet seines Amtes als Tierarzt, Mona und Tina sind im Zeltlager.
Und Otto erprobt sein Gift – mit tödlichen Folgen?
(Quelle: Audrey Harings)


Meine Meinung


Während ihre Pflegeeltern eine Tante besuchen, darf die 15-jährige Sharj für ein paar Tage bei ihrem Freund José wohnen, mit dem sie vor kurzem in eine andere Welt gereist ist. Und schon wieder werden sie von fremden Wesen um Hilfe gebeten…

"Sharj und der Feuerkristall" ist der zweite Band einer Reihe. Inhaltlich baut er auf dem ersten Teil, "Sharj und das Wasser des Lebens" auf, kann aber auch ohne Vorkenntnisse verstanden werden. Zu Beginn findet sich eine kurze Zusammenfassung der Geschehnisse aus dem ersten Band, die alles erklärt, was man zwingend wissen muss.

Die Geschichte wird in der dritten Person aus wechselnder Perspektive erzählt. Natürlich liegt der Fokus oft auf den beiden Protagonisten Sharj und José, doch auch viele andere Figuren werden näher betrachtet. Wie schon beim ersten Band der Reihe ist mir aufgefallen, dass die beiden Protagonisten viel jünger wirken, als sie es in der Geschichte sind. Es wirkt schon etwas komisch, wenn man einer 15-jährigen erklären muss, was ein Mikroskop ist oder sie daran erinnern muss, vor dem ins Bett gehen die Zähne zu putzen. Wenn die Figuren um die fünf Jahre jünger wären, würden sie realistischer wirken.

Wie schon beim ersten Band ist die Handlung in zwei Stränge aufgeteilt, von denen einer hier in unserer Welt spielt und der andere in einer fremden Fantasywelt. Während der Fantasystrang ziemlich kindgerecht erscheint, kann der Handlungsstrang in unserer Welt für jüngere Leser doch recht erschreckend wirken, da in der Geschichte ziemlich böse Menschen vorkommen, die recht realistisch wirken. Jüngere oder sensible Kinder sollten daher mit der Lektüre besser nicht alleine gelassen werden. Die Handlung ist geradelinig aufgebaut und verzichtet auf Wirrungen und überraschende Wendungen, sodass auch Kinder ihr gut folgen können. Allerdings gibt es viele Nebenhandlungen, wie beispielweise Monas Reise ins Feriencamp, die zur eigentlichen Handlung nichts beitragen und manche Kinder eher verwirren könnten.

Der Schreibstil der Autorin Audrey Harings ist eher einfach gehalten und kann auch von Kindern gut gelesen werden, wirkt für Erwachsene jedoch stellenweise etwas steif. Die Schrift ist ziemlich gross und bei vielen Kapitelanfängen ist eine ganzseitige farbige Illustration zu finden, die die Geschehnisse des Kapitels und die darin vorkommenden Figuren darstellt. Die Figuren werden auch zu Beginn des Buchs mit farbigen Illustrationen vorgestellt. Während der Lektüre habe ich mir Notizen zu einem "Fehler" gemacht, den ich in der Rezi erwähnen wollte, da sich im Laufe der Geschichte ein neugeborener Hundewelpe ganz und gar untypisch verhält. Da ich mittlerweile aber auch den Nachfolgeband gelesen habe weiss ich, dass dies nochmal aufgegriffen und erklärt wird.

"Sharj und der Feuerkristall" eignet sich in meinen Augen gut für Kinder ab ca. 8 Jahren, die gerne in fremde, märchenhafte Welten eintauchen. Für Erwachsene ist das Buch etwas anspruchslos und vorhersehbar, aber immer noch unterhaltsam.

Mein Fazit

Schöne Fantasygeschichte für Kinder






Rezensionsexemplar


Montag, 30. Oktober 2017

[Hörbuch] Verfolgung (Millenium 5)


Bildquelle

von David Lagercrantz
übersetzt durch Ursel Allenstein
gelesen von Dietmar Wunder

  • Erscheinungsdatum Erstausgabe : 07.09.2017
  • Aktuelle Ausgabe : 07.09.2017
  • Verlag : Random House Audio
  • ISBN: 9783837138856
  • Mp3-Download: 12h 25
  • Sprache: Deutsch


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Bücher der Reihe:
Verblendung
Verdammnis
Vergebung
Verschwörung
Verfolgung



Inhalt


Im Frauengefängnis Flodberga herrscht ein strenges Regiment. Alle hören auf das Kommando von Benito Andersson, der unangefochtenen Anführerin der Insassinnen. Lisbeth Salander, die eine kurze Strafe absitzt, versucht tunlichst, den Kontakt zu vermeiden, doch als ihre Zellennachbarin gemobbt wird, geht sie dazwischen und gerät ins Visier von Benitos Gang. Unterdessen hat Holger Palmgren, Lisbeth Salanders langjähriger Mentor, Unterlagen zutage gefördert, die neues Licht auf Salanders Kindheit und ihren Missbrauch durch die Behörden werfen. Salander bittet Mikael Blomkvist, sie bei der Recherche zu unterstützen. Die Spuren führen sie zu Leo Mannheimer, einem Finanzanalyst aus sehr wohlhabendem Hause. Was hat dieser mit Lisbeth Salanders Vergangenheit zu tun? Und wie soll sie den immer schärfer werdenden Attacken von Benito und ihrer Gang entgehen?  


Meine Meinung


Lisbeth Salander sitzt nach den letzten Geschehnissen im Frauenknast und muss sich dort mit einer aggressiven Mitgefangenen auseinandersetzen, die die ganze Abteilung inklusive Personal unterjocht hat. Währenddessen trifft Mikael Blomqvist auf den reichen Leo Mannheimer, der sich in den letzten Monaten auffällig verändert zu haben scheint.

"Verfolgung" ist der fünfte Band der "Millenium"-Reihe. Inhaltlich ist er im Grunde in sich abgeschlossen, aber da immer wieder auf frühere Geschehnisse angespielt wird, halte ich es für sinnvoll, die Bände in der Erscheinungsreihenfolge zu lesen.

Die Geschichte wird, wie bei der Reihe üblich, in der dritten Person aus wechselnder Perspektive durch einen allwissenden Beobachter erzählt. Wie auch schon beim Vorgängerband fand ich die Perspektivenwechsel viel zu schnell und häufig, sodass ich mich gar nicht wirklich auf eine Szene einlassen konnte, bevor die Sicht wieder wechselte. Über die bereits aus den Vorgängern bekannten Figuren erfährt man hier nichts neues, es wird lediglich altbekanntes wieder aufgewärmt und neu formuliert. Wer sich eine charakterliche Weiterentwicklung erhofft hat, wird hier enttäuscht. Allerdings führt David Lagercrantz seine im letzten Band begonnene Verwandlung von Lisbeth Salander in eine Comic-Superheldin konsequent weiter. Nichts kann sie stoppen, egal wie stark sie verwundet wird, was das Buch stellenweise schon fast lächerlich unrealistisch erscheinen lässt. Auch andere Figuren werden teilweise ganz anders gezeichnet, als der Leser sie in Stieg Larsons Trilogie kennengelernt hat, wie beispielsweise Erika Berger, die hier nun plötzlich zu Affären neigt und auf andere Frauen eifersüchtig wird. Auch Lisbeth Salanders ehemaliger Vormund Holger Palmgren ist kaum mehr wiederzuerkennen.

Auch in diesem Band erzählt der Autor David Lagercrantz mehr durch Dialoge und Gedanken, als durch wirkliche Handlung, was "Verfolgung" trotz des rasanten Titels eher gemütlich, fast behäbig fortschreiten lässt. Trotz des schleppenden Tempos ist hier immerhin wieder die Handlung interessant, was mir ja im letzten Band sehr gefehlt hat. Wer einigermassen bei der Sache ist, wird sie zwar bald durchschaut haben, wirkliche Überraschungen und Wendungen gibt es keine, aber die Idee hat mein Interesse geweckt.

Nachdem die ersten vier Bände der Reihe von "Tatort"-Kommissar Dietmar Bär gelesen wurde, wird der fünfte Teil von jemand anderem eingesprochen. Der heisst zwar ebenfalls Dietmar, aber nicht Bär, sondern Wunder. Grundsätzlich hat er seine Sache nicht übel gemacht, allerdings spricht er für meinen Geschmack die Frauenstimmen viel zu lieblich und süss.

Mein Fazit

Immer noch ziemlich zäh und tempoarm, aber wieder mit interessanter Handlung







Samstag, 28. Oktober 2017

Verflixt und Unsichtbar: Mission Schlupfloch


Bildquelle

von Jana Himmel


Die Autorin Jana Himmel und der Bastei Entertainment Verlag haben mir das eBook kostenlos zur Verfügung gestellt, vielen Dank dafür!


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Bücher der Reihe:
Mission Undercover
Mission Geistesblitz
Mission Schlupfloch



Inhalt


Laura ist stinkwütend: Will hat ihr Date mit Erik versaut. Der Geist entschuldigt sich damit, dass er glaubt, seine Mutter wäre einem Heiratsschwindler aufgesessen. Die Detektivin mit der besonderen Gabe will dem auf den Grund gehen. Aber auch in der Detektei wartet ein brisanter Fall auf sie: Laura soll eine vermeintlich untreue Tennis-Lady beschatten – ausgerechnet zusammen mit Erik! Und auch in eigener Sache will Laura endlich weiterkommen – aber das Haus von Richter Konstin ist plötzlich leer, und von ihm ist keine Spur mehr zu sehen. Wie soll Laura denn jetzt dem Geheimnis ihrer Kindheit auf die Spur kommen?


Meine Meinung


Laura Sand ist Privatdetektivin. Sie hat sich auf Fremdgänger spezialisiert, denn da kommt ihr ihre ungewöhnliche Begabung zu Hilfe: Laura kann sich unsichtbar machen. Während sie bei ihrem aktuellen Auftrag eine gelangweilte Ehefrau beim Abhängen in Tennis-Center beobachtet, gerät sie selber in Gefahr…

"Mission Schlupfloch" ist bereits der dritte Kurzkrimi um die ungewöhnliche Privatdetektivin Laura Sand. Ich habe den ersten Band gelesen, den zweiten jedoch nicht. Meines Erachtens braucht es aber keine Vorkenntnisse zum Verständnis. Ich hätte zwar gerne gewusst, wie es dazu kam, dass Laura nun mit einem Geist zusammenlebt (das muss im zweiten Band passiert sein, den ich sicher noch nachholen werde), verstanden habe ich aber auch ohne dieses Wissen alles.

Die Geschichte wird in der Ich-Perspektive von Laura erzählt, die allerdings nicht sonderlich vertieft charakterisiert wird. Das wäre bei einem Buchumfang von gut 150 Seiten aber auch zu viel verlangt. Laura ist mir mit ihrer lockeren Art ziemlich sympathisch, auch wenn ich mir gewünscht hätte, dass sie etwas weniger verpeilt wäre. Das würde allerdings viele Pannen vermeiden, die sehr lustig geschildert werden, was ja auch wieder schade wäre. Über die weiteren Figuren erfährt der Leser perspektivenbedingt natürlich nur, wie Laura sie wahrnimmt, was öfters recht oberflächlich bleibt.

Die Handlung dreht sich zum einen um den Kriminalfall, bei dem Laura wie erwartet mehr aufdeckt, als zunächst angenommen wurde, andererseits spielt aber auch ihr Privatleben eine grosse Rolle, das ihrer Arbeit manchmal ganz schön in die Quere kommt. Das Buch bietet daher eine frische Mischung aus Krimi, Liebeskomödie und Fantasy. Wer sich dafür interessiert, sollte daher am besten alle drei Genres mögen. Die Auflösung konnte mich allerdings nicht vollends überzeugen, da zwar gut dargelegt wurde, wer der Täter war, die Frage nach dem Motiv aber deutlich zu kurz kam und für mich daher nicht klar wurde.

Der Schreibstil der Autorin Jana Himmel lässt sich flüssig lesen und ist mit viel Humor gespickt, so dass ich den Kurzkrimi in kürzester Zeit mit viel Vergnügen durchgelesen hatte.

Mein Fazit

Krimi, Fantasy, Liebe und Humor bieten eine unterhaltsame Mischung.





Rezensionsexemplar


 

Donnerstag, 26. Oktober 2017

Wassermanns Zorn


Bildquelle

von Andreas Winkelmann

  • Erscheinungsdatum Erstausgabe : 17.08.2012
  • Aktuelle Ausgabe : 01.02.2014
  • Verlag : ROWOHLT Taschenbuch
  • ISBN: 9783499258534
  • Flexibler Einband 416 Seiten
  • Sprache: Deutsch 


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Inhalt


Manuela Sperling ist neu bei der Polizei. Gleich an ihrem ersten Tag muss sie sich mit einem Prostituiertenmord befassen. Die Leiche liegt eingekeilt zwischen Baumwurzeln im seichten Teil des Flusses. Auf dem Bauch der Toten ist ein Name eingebrannt. Eine grausige Botschaft an Kriminalhauptkommissar Stiffler, Manuelas Chef. Deren Eifer, den Fall aufzuklären, wird nicht von allen gern gesehen.
Da ertrinkt erneut eine Frau, direkt vor Manuelas Augen. Eine unsichtbare Macht zieht das Opfer auf den See hinaus. Was wartet unten in der Tiefe?
(Quelle: Rowohlt)


Meine Meinung


Eine Prostituierte wird ermordet aufgefunden, auf ihrem Körper eine Grussbotschaft an den Polizisten Stiffler. Was hat er mit dem Mörder zu tun, und kann er ihn aufhalten, bevor er erneut zuschlägt?

Die Geschichte wird aus wechselnder Perspektive in der dritten Person erzählt. Durch die Perspektivenwahl erhält der Leser Einblick in die Gefühle und Gedanken der Figuren, ohne aber sonderlich viel zu erfahren, da dem Leser viele Tatsachen lange vorenthalten werden. Ich dachte sogar über lange Zeit hinweg, dass ich einen Vorgängerband mit mehr Infos verpasst hätte, da mit wichtige Fakten fehlten, respektive die erst spät kamen. Wirklich anfreunden konnte ich mich nur mit wenigen Figuren. Vorallem der leitende Ermittler Eric Stiffler war mit gleich von Beginn weg unsympathisch. Er ist ein sexistischer Macho, der wichtige Erkenntnisse vor seinen Kollegen verschweigt und die Ermittlungen manipuliert (gegen Ende des Krimis wird auch klar, weshalb). Bei der Gestaltung der Figur hatte der Autor wohl einige Filme im Kopf, so heisst er gleich wie eine der Figuren aus "American Pie" und kann es wie Marty McFly aus "Back to the Future" nicht ausstehen, wenn ihn jemand einen Feigling nennt. Die Polizei-Neueinsteigerin Manuela Sperling fand ich zu Beginn ganz nett, ihr ewiges Geplapper und ihre nervöse Art gingen mir aber bald auf die Nerven. Am besten hat mir noch der Taxifahrer Frank gefallen, auch wenn der wohl die unrealistischste Figur war: welche Behörde würde wohl einen Narkoleptiker, der immer wieder ohne Vorwarnung plötzlich ohnmachtsgleich einschläft, als Taxifahrer arbeiten lassen?!

Die Handlung ist aus drei Strängen zusammengesetzt, die sich nach und nach ineinander verflechten. Da geht es einerseits natürlich um die Ermittlungen zum Mord an der Prostituierten, andererseits um den Taxifahrer Frank und drittens um die Vergangenheit des titelgebenden "Wassermanns". Zwischen den Strängen gibt es viele recht abrupte Szenenwechsel, die das Verständnis etwas schwierig gestalteten. Zur Auflösung gibt es noch eine grosse Wende in der Geschichte, die ich aber ziemlich an den Haaren herbeigezogen fand und mich nicht überzeugen konnte. Auch der Mörder konnte mich nicht begeistern, er wird mit so übermenschlichen Fähigkeiten ausgestattet, dass er schlussendlich anstatt beängstigend nur noch lachhaft wirkt. Bis es aber so weit ist und der Fall aufgeklärt wird, muss sich der Leser erst noch durch die ziemlich zähe Geschichte kämpfen, die sich ohne grosse Spannung in die Länge zieht.

Der Schreibstil des Autors Andreas Winkelmann lässt sich flüssig lesen, auch wenn mich die übergangslosen Szenenwechsel wie erwähnt öfters ins Stocken gebracht haben und die Namen der Figuren stellenweise nervig oft genannt wurden. A propos Namen: ein Kollege der Ermittler heisst Andreas Bader. Auch wenn sich der RAF-Terrorist anders geschrieben hat, wirkt die Aussage "den Namen habe ich noch nie gehört" doch unfreiwillig komisch.

Mein Fazit

Zäher Krimi mit unrealistischer Wendung zum Schluss. 







Daggis Buch-Challenge

Aufgabe 24, ein Buch mit einem Tierkreiszeichen im Titel oder auf dem Cover (Widder, Stier, Zwillinge, Krebs, Löwe, Jungfrau, Waage, Skorpion, Schütze, Steinbock, Wassermann, Fische)


Dienstag, 24. Oktober 2017

Mordsmäuschenstill



von Natalie Tielcke

  • Erscheinungsdatum Erstausgabe : 12.10.2017
  • Aktuelle Ausgabe : 12.10.2017
  • Verlag : beTHRILLED by Bastei Entertainment
  • ISBN: 9783732552788
  • E-Buch Text 197 Seiten
  • Sprache: Deutsch 


Bastei Entertainment und Vorablesen haben mir das eBook kostenlos zur Verfügung gestellt, vielen Dank dafür!



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Inhalt


EIN IRRSINNIG LUSTIGER KRIMI MIT VIER SCHRÄGEN ERMITTLERN.
Psychologin Hanna ist tot. Ermordet im eigenen Badezimmer – mit einem Golfschläger. Die Polizei tappt im Dunkeln und vor Hannas Praxis treffen verzweifelte Patienten aufeinander. Ist einer von ihnen der Mörder? Ein Motiv hätten sie alle: Nele, Sascha, Jenny und Finn. Doch dann beginnen die vier Schlafgestörten auf eigene Faust zu ermitteln – und das auf ziemlich unkonventionelle Weise.


Meine Meinung


Die Psychotherapeutin Hanna wird in ihrer Wohnung erschlagen. Ihre Patienten Nele, Jenny, Sascha und Finn machen sich auf die Suche nach dem Täter, wobei sie ihre Schwierigkeiten nun ohne therapeutische Hilfe überwinden müssen.

Die Geschichte wird aus kapitelweise wechselnder Perspektive in der dritten Person erzählt, wobei der jeweilige Protagonist bei Kapitelbeginn genannt wird, um Verwechslungen zu vermeiden. Durch diese wechselnde Perspektive lernt der Leser alle Beteiligten gut kennen, ohne dass man zu jeder Zeit jeden Gedanken aller kennt (was schnell langweilig werden kann, da so Überraschungen fehlen). Da es sich bei den Protagonisten in erster Linie um Personen mit psychischen Beschwerden handelt (schliesslich sind sie alle Patienten einer Schlaftherapeutin) sind natürlich alle auf die eine oder andere Art etwas schräg, aber durchaus sympathisch. Einzelne Kapitel werden auch aus der Ich-Perspektive von Hanna erzählt, die nach dem Anschlag nicht direkt tot ist, sondern mit Maschinen am Leben erhalten wird. Diese Kapitel tragen nicht sonderlich viel zur Auflösung des Falles bei, es hätte sich wohl kaum etwas geändert, wenn Hanna direkt gestorben wäre.

Während der Klappentext und die ersten paar Kapitel auf einen Krimi mit einer guten Portion Humor hinwiesen, bewegt sich die Handlung nach einer gewissen Zeit von diesem Thema weg. Plötzlich hat es der Leser mit einer Liebesgeschichte zu tun, die nur noch am Rande einige Krimielemente eingeflochten hat, und bei der auch der Humor im Laufe der Geschichte immer mehr abnimmt. Mir hat die Geschichte durchaus gefallen, auch wenn ich eine der Liebesbeziehungen, die da entstehen, nicht wirklich nachvollziehen (oder zumindest nicht als Liebe bezeichnen) kann. Wer sich allerdings einen reinen Krimi, oder zumindest eine Krimikomödie erhofft, wird dabei enttäuscht. Die Auflösung erschien mir ziemlich aus dem Hut gezaubert, vorherige Hinweise zum Miträtseln gab es kaum.

Der Schreibstil der Autorin Natalie Tielcke lässt sich flüssig lesen und bleibt unauffällig. "Mordmäuschenstill" bietet lockere Unterhaltung, aber keine atemberaubende Spannung und eignet sich daher gut als Zwischendurchlektüre (in meinen Augen eher für Frauen).

Mein Fazit

Lockere Unterhaltung, die mehr von Liebe als von Mord erzählt.







Rezensionsexemplar


 

Montag, 23. Oktober 2017

[Hörbuch] Der Wüstenplanet (Dune 1)


Bildquelle

von Frank Herbert
übersetzt durch Ronald M. Hahn
gelesen von Jürgen Prochnow, Simon Jäger und Marianne Rosenberg

  • Erscheinungsdatum Erstausgabe : 14.01.2016
  • Aktuelle Ausgabe : 14.01.2016
  • Verlag : Lübbe Audio 
  • ISBN: 9783785752159
  • Audio CD: 26h 43
  • Sprache: Deutsch 

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Bücher der Reihe:
Der Wüstenplanet
Der Herr des Wüstenplaneten
Die Kinder des Wüstenplaneten
Der Gottkaiser des Wüstenplaneten
Die Ketzer des Wüstenplaneten
Die Ordensburg des Wüstenplaneten



Inhalt


Herzog Leto, Oberhaupt des Hauses Atreides, erhält Arrakis zum Lehen, den Wüstenplaneten, eine lebensfeindliche und doch begehrte Welt, denn in ihren Dünenfeldern wird das Spice abgebaut. Diese Droge verleiht den Menschen die Gabe, in die Zukunft zu blicken, und bildet damit die Grundlage für die interstellare Raumfahrt. Als Letos Armee einem tödlichen Hinterhalt zum Opfer fällt, verbündet sich sein Sohn Paul mit den Ureinwohnern Arrakis', den Fremen. Dies ist der Beginn eines gnadenlosen Rachefeldzuges ...
(Quelle: Lübbe Audio)


Meine Meinung


Der junge Paul Atreides wird mit seinem Vater, dem Herzog Leto, auf den Planeten Arrakis gesandt, damit der Herzog den Abbau des "Gewürzes", einer geheimnisvollen Droge, überwachen soll. Nach einem durch den bösen Baron Harkonnen in Auftrag gegebenen Anschlag, bei dem der Herzog ums Leben kommt, schliessen sich Paul und seine Mutter den eingeborenen Fremen an, wo Paul bald eine Führungsrolle übernimmt.

Es wird wohl kaum einen SciFi-Fan geben, der nicht zumindest von "Dune" gehört hat. Ich selber habe die beiden Verfilmungen schon vor vielen Jahren gesehen, mich aber erst jetzt mit der Romanvorlage befasst. Leider konnte mich die Vorlage nicht so überzeugen wie die Verfilmung (Schande über mich…)

Die Geschichte wird in der dritten Person von einem allwissenden Beobachter erzählt, der Einblick in die Gedanken aller Figuren hat und diese dem Leser mitteilt. So wird auch innerhalb derselben Szene klar, was alle (oder zumindest die wichtigsten) Beteiligten jeweils denken. Dadurch verliert der Roman allerdings viel an Tempo, da die Geschichte grösstenteils durch Gedanken und Dialoge und weniger durch direkte Handlung erzählt wird und der Erzähler immer wieder zwischen den Figuren hin und her springt. Trotz den tiefen Einblicken in die Gedanken der Figuren konnte ich mich in keine wirklich hineinfühlen, sie erschienen mir alle ziemlich blass.

Während ich die Filmadaptionen durchaus actiongeladen in Erinnerung habe (es ist allerdings auch schon mehrere Jahre her, seit ich die beiden Verfilmungen gesehen habe), dreht sich in der Buchvorlage sehr viel um Politik und Religion. Es wird sehr viel erklärt, geredet und gestritten, packende Spannung kommt nur selten auf. Zudem ist nach einer gewissen Zeit nicht mehr klar, was nun tatsächlich geschieht, was eine Erinnerung und was eine Vision aus einer (möglichen) Zukunft ist, was mich teilweise ziemlich verwirrt hat. Aus heutiger Sicht (der Roman ist bereits über 40 Jahre alt) fallen vor allem die vielen Anspielungen auf den Islam auf, so ist mehrfach vom Ramadan die Rede und auch der Djihad wird immer wieder erwähnt, was zumindest bei mir nach den vielen weltweiten islamistischen Terroranschlägen in den letzten Jahren ein etwas ungutes Gefühl hinterlässt.

Die Hörbuchversion wird von drei Sprechern gelesen. Marianne Rosenberg liest die Buchzitate (jeweils zu Kapitelbeginn wird eine kurze Sequenz aus einem Werk aus der Welt von "Dune" zitiert), während Jürgen Prochnow und Simon Jäger sich wohl mit dem Rest des Buches abwechseln. Ich muss zugeben, dass ich bei den beiden Männerstimmen keinen wirklichen Unterschied gehört habe, nur die Aussprache der Namen war nicht immer gleich. Bei der Übersetzung ist mir allerdings (negativ) aufgefallen, dass die Substanz, die auch in der Synchronversion der Verfilmungen immer "Spice" genannt wurde, hier als "Gewürz" oder "Melange" bezeichnet wird, während manche Waffen oder Gegenstände ihren englischen Namen behalten haben.

Mein Fazit

Viele Dialoge und Gedanken, wenig Handlung, dadurch recht zäh.









Samstag, 21. Oktober 2017

Blutorangen Liebesduett


Bildquelle

von Frieda Lamberti

  • Erscheinungsdatum Erstausgabe : 18.11.2016
  • Aktuelle Ausgabe : 18.12.2016
  • Verlag : CreateSpace Independent Publishing Platform
  • ISBN: 9781541203891
  • Flexibler Einband 280 Seiten
  • Sprache: Deutsch 


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Bücher der Reihe:
Blutorangen Liebesduett
Blutorangen Liebesterzett
Blutorangen Liebesquartett


Inhalt


Seit dem Freitod ihrer geliebten Schwester wird Bentes Leben von Traurigkeit bestimmt. Sie will nicht glauben, dass Berrit sich umgebracht hat. Ihr Chef Anton, der schon länger ein Auge auf sie geworfen hat, bietet ihr beruflich und privat die Chance, endlich wieder glücklich zu sein. Doch Bente wird von Zweifeln beherrscht. Ohne Klarheit über die Umstände, welche tatsächlich zum Tod ihrer Schwester geführt haben, kann und will sie keinen Schlussstrich unter die Vergangenheit ziehen. Mit Antons Bruder begibt sie sich auf die Suche. Werden ihre Nachforschungen die ganze Wahrheit ans Licht bringen?
(Quelle: Amazon)


Meine Meinung


Die Kundendienst-Mitarbeiterin Bente trauert um ihre Schwester, die sich vor kurzem von einem Hochhaus gestützt hat. Während sie nach Hinweisen auf die Hintergründe der Tat sucht, lernt sie ihren Chef Anton kennen und lieben. Doch steht er wirklich auf ihrer Seite?

Die Geschichte wird in der Ich-Perspektive der Protagonistin Bente erzählt. Trotz der Perspektivenwahl erfährt der Leser nicht besonders viel über sie. Mich hätte beispielsweise interessiert, wie es dazu kam, dass sie schon seit Jahren im Callcenter arbeitet, in einem Job, den normalerweise kaum jemand länger als ein paar Monate bis wenige Jahre aushält. Auch was sie an Anton, ihrem Chef findet, wurde mit während der Lektüre nicht wirklich klar. Der war mir nämlich schon bald ziemlich unsympathisch, mit seiner besitzergreifenden, bestimmenden Art.

Die Handlung setzt sich aus zwei miteinander verflochtenen Strängen zusammen. Da ist einerseits die Liebesgeschichte um Anton, andererseits der Tod von Bentes Schwester, der einen Krimiaspekt in das Buch hineinbringt. Der Schwerpunkt liegt aber klar auf der Liebe. Weder der Liebesroman- noch der Krimiteil sind übermässig spannend oder mitreissend, aber durchaus unterhaltsam. Ich habe das kurze Buch auf dem Flug in den Urlaub gelesen, und dafür eignet es sich ideal, als lockere Unterhaltung für zwischendurch.

"Blutorangen Liebesduett" ist der erste Teil einer Trilogie. Da der nächste Band "Blutorangen Liebesterzett" heisst, ahne ich jetzt schon, dass Antons Bruder Lennard im zweiten Teil eine etwas grössere Rolle einnehmen wird.

Mein Fazit

Lockere Unterhaltung für zwischendurch.










Donnerstag, 19. Oktober 2017

Sie zu strafen und zu richten


Bildquelle

von Luke Delaney
übersetzt durch Ulrike Moreno

  • Erscheinungsdatum Erstausgabe : 29.09.2017
  • Aktuelle Ausgabe : 29.09.2017
  • Verlag : Bastei Lübbe
  • ISBN: 9783404175574
  • Flexibler Einband 640 Seiten
  • Sprache: Deutsch 

Der Bastei Lübbe Verlag hat mir das eBook im Rahmen einer Lesejury-Leserunde kostenlos zur Verfügung gestellt, vielen Dank dafür!


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Bücher der Reihe:
Mein bist du
Für immer mein
Wenn ihr schlaft
Sie zu strafen und zu richten



Inhalt


Im Internet tauchen Videos von entführten Menschen auf. Aber sie sind nicht nur Opfer: Alle haben Dreck am Stecken. Ein Rächer wird sie öffentlich richten, das Strafmaß jedoch legen die Zuschauer fest. Ein Klick nur reicht aus, um über Leben und Tod zu entscheiden. DI Sean Corrigan steht unter großem Druck, er muss den Fall schnell lösen. Denn der Rächer wird immer populärer – und Corrigan erkennt, dass er nicht nur einen gefährlichen, sondern auch einen sehr intelligenten Gegner jagt ...
(Quelle: Bastei Lübbe)


Meine Meinung


Ein maskierter Mann entführt Banker, um während einer Life-Übertragung im Internet eine Art Gerichtsverhandlung zu veranstalten und seine Zuschauer darüber abstimmen zu lassen, ob die "Angeklagten" schuldig oder unschuldig seien. Für schuldige Täter gibt es nur eine Strafe: den Tod. Detective Inspector Sean Corrigan und sein Team versuchen den Täter zu finden, bevor er das nächste Mal zuschlägt…

"Sie zu strafen und zu richten" ist bereits der vierte Band um DI Sean Corrigan. Ich kenne die Vorgängerbände nicht, konnte der Hauptgeschichte aber dennoch gut folgen. Ich könnte mir aber vorstellen, dass ich die Figuren besser verstanden, mich besser in sie hätte hineinfühlen können, wenn ich sie schon durch ihre vorherigen Erlebnisse begleitet hätte. Da hat mir zum Verständnis wohl doch etwas Vorwissen gefehlt. Ausserdem gibt es mehrere Anspielungen auf einen früheren Fall, inklusive namentlicher Nennung des Täters, die mir die Lust, die Vorgängerbände auch noch zu lesen, doch etwas gedämpft haben. Ich erachte es daher bei dieser Reihe als sinnvoll, die Bände in Erscheinungsreihenfolge zu lesen.

Die Geschichte wird in der dritten Person aus wechselnder Perspektive erzählt. Meist ist der Ermittler Sean Corrigan im Fokus, teilweise begleitet der Leser aber auch den Täter oder weitere Beteiligte wie beispielsweise den Journalisten Jackson. Sean konnte ich nur sehr schwer einschätzen. Ich fand ihn nicht gerade unsympathisch, aber stellenweise hatte ich doch Mühe, sein Verhalten nachzuvollziehen. Ob das an meinem mangelnden Vorwissen liegt? Mir wurde insbesondere nicht klar, weshalb immer die Rede davon war, dass er sich angeblich so gut in die Köpfe der Verbrecher hineinversetzen könne. Erstens wurde das nicht wirklich gezeigt, und zweitens glänzt er ansonsten durch überragende Empathielosigkeit…

Die Handlung ist relative geradelinig aufgebaut, Wendungen oder Überraschungen gibt es kaum. Im Tempo wirkt sie etwas unausgewogen, mal passiert lange Zeit hinweg kaum etwas, dann überschlagen sich wieder die Ereignisse. Die Auflösung fand ich in dem Sinne überraschend, als ich keine Hinweise darauf aus der Geschichte ziehen konnte. Rückblickend ist sie aber durchaus logisch. Neben der Haupthandlung werden mehrere kleine Nebenstränge aufgebaut, die aber alle keine Auflösung finden. Einerseits wird immer wieder ein Gerichtsprozess erwähnt, an dem die Ermittler nebst ihrem aktuellen Fall auch noch teilnehmen sollen, der aber irgendwann einfach nicht mehr erwähnt wird. Hat der Autor hier vergessen, dass er diesen Strang angerissen hat? Andererseits wird um den jungen Mark, einen der Zuschauer, ein Strang aufgebaut, der ebenfalls keine Auflösung findet. Ob sich dieser wohl in einen nächsten Band hineinzieht? Auch weitere Zuschauer werden recht ausführlich vorgestellt, um später nie mehr erwähnt zu werden. Hier hätte ich mir entweder einen richtigen Abschluss gewünscht, oder der Autor hätte diese Nebenstränge gleich weglassen können.

Der Schreibstil des Autors Luke Delaney lässt sich flüssig lesen und ist mir weder positiv noch negativ besonders aufgefallen. An manchen Stellen fliesst Blut, daher ist der Thriller für sehr sensible Leser wohl nicht geeignet (die würden sich aber wohl auch nicht freiwillig einen Thriller als Lektüre aussuchen, oder?).

Mein Fazit

Durchaus spannender, aber auch etwas unausgewogener Thriller. Vorkenntnisse sind empfehlenswert.







Rezensionsexemplar


Dienstag, 17. Oktober 2017

Die Wolke


Bildquelle

von Gudrun Pausewang

  • Erscheinungsdatum Erstausgabe : 01.02.1992
  • Aktuelle Ausgabe : 01.06.2017
  • Verlag : Ravensburger Buchverlag
  • ISBN: 9783473580149
  • Flexibler Einband 222 Seiten
  • Sprache: Deutsch 


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Inhalt


Was niemand wahrhaben wollte, passiert: Deutschland erlebt einen Supergau. Die 14-jährige Janna-Berta verliert ihre Familie und landet selbst im Lazarett.
(Quelle: Ravensburger)


Meine Meinung



Die vierzehnjährige Janna-Berta passt für einige Tage alleine mit ihrem kleinen Bruder Uli auf, als es in einem nahegelegenen Kernkraftwerk einen Super-GAU gibt. Ohne Hilfe müssten die beiden Kinder vor der näherkommenden radioaktiven Wolke fliehen…

Die Geschichte wird in der dritten Person aus der Sicht der Protagonistin Janna-Berta erzählt. Über ihr Leben vor der "Wolke" erfährt der Leser nur wenig, aber das ist wohl so beabsichtigt. Danach ist nichts mehr wie es war, und alles Vergangene wird nebensächlich. Die Anzahl der handelnden Personen ist überschaubar, sodass ich sie trotz der wenigen Informationen gut unterscheiden konnte, auch wenn dies meist nur über den Namen geschah. Sie blieben aber allesamt ziemlich eindimensional und flach. Gut ist nur, wer schon immer gegen Atomkraft war, und wer nicht grün ist, ist naiv und ignorant.

Die Handlung beginnt damit, dass Janna-Berta und ihre Mitschüler von der Schule nach Hause geschickt werden, da es in einem KKW einen "Zwischenfall" gegeben hat. Was genau passiert ist, wie es dazu kam, dass radioaktive Materie austreten konnte und wie schlimm der "Zwischenfall" genau war, erfährt man während des gesamten Buches nur ungenau (und physikalisch nicht nachvollziehbar). Dies soll wohl die Hilflosigkeit der Bevölkerung unterstreichen, die nirgendwoher richtig informiert wurde. Die Flucht vor der radioaktiven Wolke nimmt nur einen untergeordneten Teil der Geschichte ein, vielmehr geht es um das Danach. Kann man nach so einer Tragödie wieder ein normales Leben aufnehmen? Gibt es so etwas wie "normal" überhaupt? Wie kann und soll ein Land, eine Regierung mit einem Katastrophenfall umgehen? Leider bleiben neben diesen Fragen, in denen die Autorin (nur schon durch die Themenwahl) klar Stellung gegen die Atomkraft einnimmt und das Thema nicht aus verschiedenen Blickwinkeln betrachtet, nur wenig Platz für eine Entwicklung der Figuren oder eine spannende Handlung. So fand ich das Buch stellenweise etwas zäh.

Der Schreibstil ist eher einfach gehalten und richtet sich merklich an eine junge Leserschaft. Ich würde es Lesern unter 12-14 Jahren allerdings nicht empfehlen, da es bei Jüngeren durch die Thematik unter Umständen Angst einflössen könnte.

Mein Fazit

Regt zum Nachdenken an, bliebt aber einseitig und liest sich stellenweise etwas zäh. 







ABC-Challenge der Protagonisten

Uli = U männlich

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