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von Andreas Föhr
- Erscheinungsdatum Erstausgabe : 01.11.2011
- Aktuelle Ausgabe : 01.02.2013
- Verlag : Knaur Taschenbuch
- ISBN: 9783426508596
- Flexibler Einband 416 Seiten
- Sprache: Deutsch
Leseprobe
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Bücher der Reihe:
Der Prinzessinnenmörder
Schafkopf
Karwoche
Die schwarze Piste
Totensonntag
Wolfsschlucht
Schwarzwasser
Inhalt
Autorennen am Achenpass: Mit 150 km/h rauschen Polizeiobermeister Kreuthner und sein Spezl Kilian Raubert den Pass Richtung Tegernsee hinab. Bei einem halsbrecherischen
Überholmanöver fegt Kreuthner fast ein entgegenkommendes Auto von der
Straße – am Steuer ausgerechnet sein Chef, Kommissar Wallner. Kreuthner versucht, die Wettfahrt als dienstliche
Aktion zu tarnen, und führt spontan eine Straßenkontrolle durch. Dabei
bietet sich den Polizisten ein schockierendes Bild: Im Laderaum von
Rauberts Lkw kniet eine Tote, das Gesicht zu einer grotesken Fratze
verzerrt …
(Quelle: Knaur)
Meine Meinung
Eine entstellte Schauspielerin wird tot
aufgefunden. Hat der Mord etwas mit dem Tod der jungen Frau zu tun, die
vor Jahren den Unfall verursacht hat, der das Aussehen der
Schauspielerin zerstört hat?
Die Geschichte wird aus der Perspektive eines
allwissenden Beobachters erzählt, der in alle Figuren hineinblicken
kann. So ist es schwierig, einen klaren Protagonisten zu benennen. Von
den Figuren ist mir der Polizist Kreuthner am meisten
aufgefallen, aber nicht in einem positiven Sinne. Gleich in der ersten
Szene wird er als Raser auf Strasse und Skipiste vorgestellt, der die
Schuld immer auf andere schiebt und lügt wie gedruckt, und auch im
weiteren Verlauf der Geschichte beschäftigt er sich
hauptsächlich mit Dingen, die sowohl moralisch wie meist auch
strafrechtlich inakzeptabel sind. So fälscht er beispielsweise einen
Hausdurchsuchungsbeschluss, weil ihm ein paar Zeugen unsympathisch sind
und er weiss, dass er nichts gegen sie in der Hand hat.
Natürlich fliegt er auf und versucht, sich durch dreistes Lügen aus der
Sache rauszureden. Solche Szenen sollten wohl lustig wirken, haben mich
aber nur geärgert, vor allem, als der Polizist durch seine Alleingänge
auch noch einen Kollegen in Lebensgefahr
bringt. So hat mir Kreuthner ziemlich viel vom Lesespass verdorben.
Die Handlung besteht aus zwei Strängen, die
zeitlich versetzt stattfinden. Der Hauptstrang, die polizeilichen
Ermittlungen, findet über Ostern statt, daneben wird der Leser mit einem
in der Vergangenheit, an Weihnachten, spielenden Strang
über die Hintergründe der Tat informiert. Der in der Vergangenheit
spielende Strang wird dabei nicht chronologisch erzählt, sondern die
Szenen werden einzeln herausgepflückt. Die Szenenwechsel werden meist
nicht wirklich angekündigt, sodass der Leser selber
merken muss, dass die aktuelle Szene nun drei Monate in der
Vergangenheit spielt. Die Auflösung ist bis zu einen gewissen Grad
vorhersehbar, auch wenn die Hinweise zum Miträtseln gefehlt haben. So
konnte ich zwar schon sehr früh sagen, in welcher Richtung
der Täter gesucht werden muss, wer genau es dann war, erschien aber
mehr oder weniger willkürlich.
Der Schreibstil des Autors Andreas Föhr lässt sich
zumindest in den erzählenden Passagen flüssig lesen. Bei den Dialogen
hatte ich etwas mehr Mühe, da diese zu einem grossen Teil in Dialekt
gehalten sind. So wirken sie zwar sehr authentisch,
sind für Nicht-Bayern allerdings etwas umständlich zu entziffern (ich
musste sie mir jeweils im Kopf laut vorlesen, um sie zu verstehen). Die
Dialoge sollten wohl dazu dienen, den Regio-Krimi-typischen Lokalkolorit
hineinzubringen, der ansonsten ziemlich fehlt.
Mein Fazit
Der unausstehliche Polizist hat mir viel verdorben.
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