Dienstag, 17. Oktober 2017

Die Wolke


Bildquelle

von Gudrun Pausewang

  • Erscheinungsdatum Erstausgabe : 01.02.1992
  • Aktuelle Ausgabe : 01.06.2017
  • Verlag : Ravensburger Buchverlag
  • ISBN: 9783473580149
  • Flexibler Einband 222 Seiten
  • Sprache: Deutsch 


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Inhalt


Was niemand wahrhaben wollte, passiert: Deutschland erlebt einen Supergau. Die 14-jährige Janna-Berta verliert ihre Familie und landet selbst im Lazarett.
(Quelle: Ravensburger)


Meine Meinung



Die vierzehnjährige Janna-Berta passt für einige Tage alleine mit ihrem kleinen Bruder Uli auf, als es in einem nahegelegenen Kernkraftwerk einen Super-GAU gibt. Ohne Hilfe müssten die beiden Kinder vor der näherkommenden radioaktiven Wolke fliehen…

Die Geschichte wird in der dritten Person aus der Sicht der Protagonistin Janna-Berta erzählt. Über ihr Leben vor der "Wolke" erfährt der Leser nur wenig, aber das ist wohl so beabsichtigt. Danach ist nichts mehr wie es war, und alles Vergangene wird nebensächlich. Die Anzahl der handelnden Personen ist überschaubar, sodass ich sie trotz der wenigen Informationen gut unterscheiden konnte, auch wenn dies meist nur über den Namen geschah. Sie blieben aber allesamt ziemlich eindimensional und flach. Gut ist nur, wer schon immer gegen Atomkraft war, und wer nicht grün ist, ist naiv und ignorant.

Die Handlung beginnt damit, dass Janna-Berta und ihre Mitschüler von der Schule nach Hause geschickt werden, da es in einem KKW einen "Zwischenfall" gegeben hat. Was genau passiert ist, wie es dazu kam, dass radioaktive Materie austreten konnte und wie schlimm der "Zwischenfall" genau war, erfährt man während des gesamten Buches nur ungenau (und physikalisch nicht nachvollziehbar). Dies soll wohl die Hilflosigkeit der Bevölkerung unterstreichen, die nirgendwoher richtig informiert wurde. Die Flucht vor der radioaktiven Wolke nimmt nur einen untergeordneten Teil der Geschichte ein, vielmehr geht es um das Danach. Kann man nach so einer Tragödie wieder ein normales Leben aufnehmen? Gibt es so etwas wie "normal" überhaupt? Wie kann und soll ein Land, eine Regierung mit einem Katastrophenfall umgehen? Leider bleiben neben diesen Fragen, in denen die Autorin (nur schon durch die Themenwahl) klar Stellung gegen die Atomkraft einnimmt und das Thema nicht aus verschiedenen Blickwinkeln betrachtet, nur wenig Platz für eine Entwicklung der Figuren oder eine spannende Handlung. So fand ich das Buch stellenweise etwas zäh.

Der Schreibstil ist eher einfach gehalten und richtet sich merklich an eine junge Leserschaft. Ich würde es Lesern unter 12-14 Jahren allerdings nicht empfehlen, da es bei Jüngeren durch die Thematik unter Umständen Angst einflössen könnte.

Mein Fazit

Regt zum Nachdenken an, bliebt aber einseitig und liest sich stellenweise etwas zäh. 







ABC-Challenge der Protagonisten

Uli = U männlich

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