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von Gudrun Pausewang
- Erscheinungsdatum Erstausgabe : 01.02.1992
- Aktuelle Ausgabe : 01.06.2017
- Verlag : Ravensburger Buchverlag
- ISBN: 9783473580149
- Flexibler Einband 222 Seiten
- Sprache: Deutsch
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Inhalt
Was niemand wahrhaben wollte, passiert: Deutschland erlebt einen
Supergau. Die 14-jährige Janna-Berta verliert ihre Familie und landet
selbst im Lazarett.
(Quelle: Ravensburger)
Meine Meinung
Die vierzehnjährige Janna-Berta passt für einige Tage
alleine mit ihrem kleinen Bruder Uli auf, als es in einem nahegelegenen
Kernkraftwerk einen Super-GAU gibt. Ohne Hilfe müssten die beiden Kinder vor
der näherkommenden radioaktiven Wolke fliehen…
Die Geschichte wird in der dritten Person aus der Sicht der
Protagonistin Janna-Berta erzählt. Über ihr Leben vor der "Wolke"
erfährt der Leser nur wenig, aber das ist wohl so beabsichtigt. Danach ist
nichts mehr wie es war, und alles Vergangene wird nebensächlich. Die Anzahl der
handelnden Personen ist überschaubar, sodass ich sie trotz der wenigen
Informationen gut unterscheiden konnte, auch wenn dies meist nur über den Namen
geschah. Sie blieben aber allesamt ziemlich eindimensional und flach. Gut ist
nur, wer schon immer gegen Atomkraft war, und wer nicht grün ist, ist naiv und
ignorant.
Die Handlung beginnt damit, dass Janna-Berta und ihre
Mitschüler von der Schule nach Hause geschickt werden, da es in einem KKW einen
"Zwischenfall" gegeben hat. Was genau passiert ist, wie es dazu kam,
dass radioaktive Materie austreten konnte und wie schlimm der
"Zwischenfall" genau war, erfährt man während des gesamten Buches nur
ungenau (und physikalisch nicht nachvollziehbar). Dies soll wohl die Hilflosigkeit
der Bevölkerung unterstreichen, die nirgendwoher richtig informiert wurde. Die
Flucht vor der radioaktiven Wolke nimmt nur einen untergeordneten Teil der
Geschichte ein, vielmehr geht es um das Danach. Kann man nach so einer Tragödie
wieder ein normales Leben aufnehmen? Gibt es so etwas wie "normal"
überhaupt? Wie kann und soll ein Land, eine Regierung mit einem
Katastrophenfall umgehen? Leider bleiben neben diesen Fragen, in denen die
Autorin (nur schon durch die Themenwahl) klar Stellung gegen die Atomkraft
einnimmt und das Thema nicht aus verschiedenen Blickwinkeln betrachtet, nur
wenig Platz für eine Entwicklung der Figuren oder eine spannende Handlung. So
fand ich das Buch stellenweise etwas zäh.
Der Schreibstil ist eher einfach gehalten und richtet sich
merklich an eine junge Leserschaft. Ich würde es Lesern unter 12-14 Jahren
allerdings nicht empfehlen, da es bei Jüngeren durch die Thematik unter
Umständen Angst einflössen könnte.
Mein Fazit
Regt zum Nachdenken an, bliebt aber einseitig und liest sich
stellenweise etwas zäh.
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