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von Luke Delaney
übersetzt durch Ulrike Moreno
- Erscheinungsdatum Erstausgabe : 29.09.2017
- Aktuelle Ausgabe : 29.09.2017
- Verlag : Bastei Lübbe
- ISBN: 9783404175574
- Flexibler Einband 640 Seiten
- Sprache: Deutsch
Der Bastei Lübbe Verlag hat mir das eBook im Rahmen einer Lesejury-Leserunde kostenlos zur Verfügung gestellt, vielen Dank dafür!
Leseprobe
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Bücher der Reihe:
Mein bist du
Für immer mein
Wenn ihr schlaft
Sie zu strafen und zu richten
Inhalt
Im Internet tauchen Videos von entführten Menschen auf. Aber sie sind
nicht nur Opfer: Alle haben Dreck am Stecken. Ein Rächer wird sie
öffentlich richten, das Strafmaß jedoch legen die Zuschauer fest. Ein
Klick nur reicht aus, um über Leben und Tod zu entscheiden. DI Sean
Corrigan steht unter großem Druck, er muss den Fall schnell lösen. Denn
der Rächer wird immer populärer und Corrigan erkennt, dass er nicht
nur einen gefährlichen, sondern auch einen sehr intelligenten Gegner
jagt ...
(Quelle: Bastei Lübbe)
Meine Meinung
Ein maskierter Mann entführt Banker, um während einer
Life-Übertragung im Internet eine Art Gerichtsverhandlung zu veranstalten und seine
Zuschauer darüber abstimmen zu lassen, ob die "Angeklagten" schuldig
oder unschuldig seien. Für schuldige Täter gibt es nur eine Strafe: den Tod.
Detective Inspector Sean Corrigan und sein Team versuchen den Täter zu finden,
bevor er das nächste Mal zuschlägt…
"Sie zu strafen und zu richten" ist bereits der
vierte Band um DI Sean Corrigan. Ich kenne die Vorgängerbände nicht, konnte der
Hauptgeschichte aber dennoch gut folgen. Ich könnte mir aber vorstellen, dass
ich die Figuren besser verstanden, mich besser in sie hätte hineinfühlen
können, wenn ich sie schon durch ihre vorherigen Erlebnisse begleitet hätte. Da
hat mir zum Verständnis wohl doch etwas Vorwissen gefehlt. Ausserdem gibt es
mehrere Anspielungen auf einen früheren Fall, inklusive namentlicher Nennung
des Täters, die mir die Lust, die Vorgängerbände auch noch zu lesen, doch etwas
gedämpft haben. Ich erachte es daher bei dieser Reihe als sinnvoll, die Bände
in Erscheinungsreihenfolge zu lesen.
Die Geschichte wird in der dritten Person aus wechselnder
Perspektive erzählt. Meist ist der Ermittler Sean Corrigan im Fokus, teilweise
begleitet der Leser aber auch den Täter oder weitere Beteiligte wie
beispielsweise den Journalisten Jackson. Sean konnte ich nur sehr schwer
einschätzen. Ich fand ihn nicht gerade unsympathisch, aber stellenweise hatte
ich doch Mühe, sein Verhalten nachzuvollziehen. Ob das an meinem mangelnden
Vorwissen liegt? Mir wurde insbesondere nicht klar, weshalb immer die Rede
davon war, dass er sich angeblich so gut in die Köpfe der Verbrecher
hineinversetzen könne. Erstens wurde das nicht wirklich gezeigt, und zweitens
glänzt er ansonsten durch überragende Empathielosigkeit…
Die Handlung ist relative geradelinig aufgebaut, Wendungen
oder Überraschungen gibt es kaum. Im Tempo wirkt sie etwas unausgewogen, mal
passiert lange Zeit hinweg kaum etwas, dann überschlagen sich wieder die
Ereignisse. Die Auflösung fand ich in dem Sinne überraschend, als ich keine
Hinweise darauf aus der Geschichte ziehen konnte. Rückblickend ist sie aber
durchaus logisch. Neben der Haupthandlung werden mehrere kleine Nebenstränge
aufgebaut, die aber alle keine Auflösung finden. Einerseits wird immer wieder
ein Gerichtsprozess erwähnt, an dem die Ermittler nebst ihrem aktuellen Fall
auch noch teilnehmen sollen, der aber irgendwann einfach nicht mehr erwähnt
wird. Hat der Autor hier vergessen, dass er diesen Strang angerissen hat?
Andererseits wird um den jungen Mark, einen der Zuschauer, ein Strang
aufgebaut, der ebenfalls keine Auflösung findet. Ob sich dieser wohl in einen
nächsten Band hineinzieht? Auch weitere Zuschauer werden recht ausführlich
vorgestellt, um später nie mehr erwähnt zu werden. Hier hätte ich mir entweder
einen richtigen Abschluss gewünscht, oder der Autor hätte diese Nebenstränge
gleich weglassen können.
Der Schreibstil des Autors Luke Delaney lässt sich flüssig
lesen und ist mir weder positiv noch negativ besonders aufgefallen. An manchen
Stellen fliesst Blut, daher ist der Thriller für sehr sensible Leser wohl nicht
geeignet (die würden sich aber wohl auch nicht freiwillig einen Thriller als
Lektüre aussuchen, oder?).
Mein Fazit
Durchaus spannender, aber auch etwas unausgewogener Thriller.
Vorkenntnisse sind empfehlenswert.
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