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von Peter Beutler
- Erscheinungsdatum Erstausgabe : 01.09.2015
- Aktuelle Ausgabe : 01.09.2015
- Verlag : Emons Verlag
- ISBN: 9783954511365
- Buch 304 Seiten
- Sprache: Deutsch
Leseprobe
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Inhalt
Anfang der 1950er Jahre werden im Berner Oberland vier getötete
Prostituierte aufgefunden. Wachtmeister Michael Bärtschi von der
Kantonspolizei Bern ermittelt gemeinsam mit Hauptmann Max Schmocker von
der Militärjustiz. Lange bleiben die Motive für die Morde im Dunkeln,
bis die Spur zu einem Forschungsbunker führt, in dem zu
militärischen Zwecken Drogenexperimente an «Freiwilligen» durchgeführt
werden. Was anfänglich aussieht wie eine Mordserie im Rotlicht-Milieu,
wird zu einem hochbrisanten Fall mit staatserschütternden Folgen . . .
(Quelle: Emons)
Meine Meinung
Ab 1950 werden im beschaulichen Berner Oberland
mehrere Prostituierte ermordet. Da bei den Tatorten jeweils ein
Militärfahrzeug beobachtet wurde, schliesst sich Michael Bärtschi von
der Kantonspolizei mit dem Militärpolizisten Max Schmocker
zusammen, um den Hintergründen auf die Spur zu gehen.
Die Geschichte wird in der dritten Person von einem
allwissenden Beobachter erzählt, der die meiste Zeit auf Michael
"Miggu" Bärtschi fokussiert, aber auch Max Schmocker und weitere
Beteiligte begleitet. Sehr viel erfährt man über die Figuren
allerdings nicht, der Schwerpunkt liegt klar auf dem Kriminalfall, das
Privatleben und die inneren Vorgänge der Figuren spielen kaum eine
Rolle. Während die Anzahl der Charaktere zu Beginn noch einigermassen
übersichtlich ist, kommen im Laufe der Geschichte
immer mehr Figuren dazu, sodass es schwer wird, den Überblick zu
behalten. Für Nicht-Schweizer werden die vielen klassisch
Schweizerischen und daher ungewohnten Namen ihr übriges tun, um den
Leser zu verwirren. Mich als Schweizerin hat das natürlich nicht
gestört, in Gegenteil, ich habe mich darüber amüsiert, meinen eigenen
Nachnamen im Buch zu lesen ;-)
Während die beiden Krimis, die ich bisher von Peter
Beutler gelesen habe ("Kristallhöhle" und "Kehrsatz") auf wahren
Straftaten basierten, handelt es sich bei "Kanderschlucht" um eine
fiktive Geschichte, die jedoch an tatsächliche Begebenheiten
angelehnt wird. Leider verraten hier die Widmung des Autors sowie der
Klappentext etwas zu viel, da schon vor der Lektüre klar wird, was die
Hintergründe der Tat sein müssen. Das hätte sich der Autor wohl besser
für das Nachwort aufgespart, da es mir doch
einiges von der Spannung genommen hat. So ging es nur noch darum
herauszufinden, wer hinter dem Ganzen steckt, und da ich keine wirkliche
Verbindung zu den Figuren aufbauen konnte, war mir das mehr oder
weniger egal.
Die Geschichte spielt in den 1950er Jahren, einer
Zeit, in der meine Eltern bereits lebten. Und doch fand ich es
erschreckend, wie altertümlich es damals zu und her ging. Wer als
unverheiratete Person Geschlechtsverkehr hatte, konnte verhaftet
werden, mit einem Offizier per Du zu sein war eine grosse Ehre und wenn
man Hilfe eines Polizisten benötigte, so musste man besonders
freundlich und unterwürfig sein, da der Beamte ansonsten vielleicht
keine Lust verspürte, seine Arbeit zu tun, ohne dass man
etwas dagegen tun konnte. Wie froh bin ich, dass ich heute lebe und
nicht vor 65 Jahren!
Auch in "Kanderschlucht" ist der Schreibstil des
Autors Peter Beutler nüchtern, geradezu protokollartig gehalten. Peter
Beutler verwendet viele Schweizer Ausdrücke und Ortsbezeichnungen, die
am Ende des Buches in einem Glossar übersetzt
werden.
Mein Fazit
Der Klappentext verrät zu viel und dämpft die Spannung stark
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