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von Jussi Adler Olsen
übersetzt durch Hannes Thiess
- Erscheinungsdatum Erstausgabe : 24.08.2012
- Aktuelle Ausgabe : 01.09.2014
- Verlag : dtv Verlagsgesellschaft
- ISBN: 9783423215435
- Flexibler Einband 560 Seiten
- Sprache: Deutsch
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Bücher der Reihe:
Erbarmen
Schändung
Erlösung
Verachtung
Erwartung
Verheissung
Selfies
Inhalt
Eine Reihe vermisster Personen aus dem Jahr 1987, die durch eine Person
und deren entsetzliches Schicksal verbunden sind: Nete Hermansen. Eine
junge Frau ohne jede Chance auf ein selbstbestimmtes Leben, von Menschen
grausam misshandelt, wird zwangssterilisiert durch einen fanatischen
Arzt und verbannt nach Sprogø, der Insel für ausgestoßene Frauen. Sie
nimmt grausam Rache ...
(Quelle: dtv)
Meine Meinung
1987 will Nete Rache. Rache an all denen, die ihr Leben
zerstört haben. 23 Jahre später versuchen Carl Mørck und sein Team vom
Sonderdezernat Q, die vielen Vermisstenfälle aus dem Jahr 1987 aufzuklären…
"Verachtung" ist der vierte Fall für Carl Mørck
und sein Team. Vorkenntnisse sind zum Verständnis keine nötig, es reicht zu
wissen, dass vor einigen Jahren eine Fallaufklärung ziemlich in die Hose ging,
bei der einer von Carls Partnern getötet und der andere schwer verletzt wurde,
und Carl seither das Dezernat für "Cold Cases" leitet.
Die Geschichte wird in der dritten Person in der
Vergangenheit erzählt. Die Perspektive wechselt szenenweise, am Häufigsten liegt
der Fokus aber auf Carl Mørck. Der ist in meinen Augen kein sonderlich
sympathischer Charakter, er erscheint mir oft ziemlich überheblich und empathielos.
Die Handlung besteht aus zwei Strängen, einerseits einer Tötungsserie
aus dem Jahr 1987, und andererseits aus den Bemühungen von Carls Team, eben
diese aufzudecken. Der Handlungsstrang aus der Vergangenheit ist weiter
aufgeteilt, es werden die damaligen Geschehnisse geschildert und zudem Rückblicke
in die Vergangenheit gewährt, die zu der Mordreihe führten. Vor allem diese
Rückblicke haben mich sehr belastet und unglaublich wütend gemacht. Dies
insbesondere, weil ich genau weiss, dass es sich bei "Verachtung"
zwar um ein fiktives Werk handelt, in nicht allzu ferner Vergangenheit aber vergleichbare
Dinge tagtäglich geschahen, nicht nur in Dänemark, sondern überall in Europa
und wohl auf der ganzen Welt. Auch hier in der Schweiz wurden hunderte von
(meist) ledigen Frauen in der Strafanstalt Hindelbank "administrativ
versorgt" und dort misshandelt, wenn ihr Verhalten nicht den gängigen
Moralvorstellungen entsprach. Gegen Ende des Buches habe ich diese Rückblicke
nur noch überflogen, da ich sie einfach nicht mehr aushalten konnte.
Skandinavische Thriller sind düster, das ist mir durchaus
bewusst. Allerdings fühlte sich "Verachtung" weniger wie ein
Thriller, sondern mehr wie ein unglaublich tragisches Drama an. Der Fokus lag
für meinen Geschmack zu sehr auf den schrecklichen Dingen, die Nete in ihrer
Jugend angetan wurde. Natürlich ist das ein Thema, das angesprochen werden darf
und auch soll. Allerdings hat hier die Spannung sehr gelitten, mitfiebern konnte
ich nirgends wirklich.
Mein Fazit
Tragisches Thema ohne Spannung erzählt
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