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von Jussi Adler-Olsen
übersetzt durch Hannes Thiess
- Erscheinungsdatum Erstausgabe : 01.10.2009
- Aktuelle Ausgabe : 01.02.2011
- Verlag : dtv
- ISBN: 9783423212625
- Flexibler Einband 424 Seiten
- Sprache: Deutsch
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Inhalt
Der Albtraum einer Frau.
Ein dämonischer Psychothriller.
Der erste Fall für Carl Mørck
vom Sonderdezernat Q in Kopenhagen.
Ein dämonischer Psychothriller.
Der erste Fall für Carl Mørck
vom Sonderdezernat Q in Kopenhagen.
Die verzerrte Stimme kam aus einem Lautsprecher irgendwo im Dunklen:
»Herzlichen Glückwunsch zu deinem Geburtstag, Merete. Du bist jetzt hier
seit 126 Tagen, und das ist unser Geburtstagsgeschenk: Das Licht wird
von nun an ein Jahr lang eingeschaltet bleiben. Es sei denn, du weißt
die Antwort: Warum halten wir dich fest?«
Am 2. März 2002 verschwindet eine Frau spurlos auf der Fähre von
Rødby nach Puttgarden, man vermutet Tod durch Ertrinken. Doch sie ist
nicht tot, sondern wird in einem Gefängnis aus Beton gefangen gehalten.
Wer sind die Täter?
Was wollen sie von dieser Frau?
Und: Kann ein Mensch ein solches Martyrium überleben?
Was wollen sie von dieser Frau?
Und: Kann ein Mensch ein solches Martyrium überleben?
(Quelle: dtv)
Meine Meinung
Nachdem eine Ermittlung jemandem in seinem
Team das Leben gekostet und einen anderen an den Rollstuhl gefesselt
hat, wird der dänische Kriminalhauptkommissar Carl Mørck als Leiter in
das neu gegründete Sonderdezernat
Q versetzt, wo er „kalte Fälle“ erledigen soll, die schon seit Jahren
ungelöst herumliegen. Ihm zur Seite steht der Syrer Assad, als Putzhilfe
und auch als Hilfsermittler.
„Erbarmen“ ist der erste Thriller (so wird
das Buch vom Verlag bezeichnet, in meinen Augen ist es aber eigentlich
ein Krimi, der „Thrill“ war weitgehen nicht vorhanden) um Carl Mørck und
das Sonderdezernat Q und auch
meine erste Begegnung mit ihm. Besonders sympathisch war mir der
Ermittler nicht, er erschien mir ziemlich überheblich, gelangweilt und
unmotiviert, aber ich denke, dass Sympathie auch nicht unbedingt das
Ziel des Autors Jussi Adler-Olsen war. Die Idee, einen
missliebigen Kommissar mit ungelösten Fällen in den Keller zu stecken,
weil man ihn sonst nicht los wird, ist nicht neu, aber um einen
spannenden Kriminalroman zu schreiben müssen die zu lösenden Fälle ja
nicht zwingend erst vor zwei Stunden passiert sein.
Der Schreibstil von Jussi Adler-Olsen lässt
sich flüssig lesen, ist ziemlich nüchtern und kommt ohne grosse
Beschreibungen aus. Wer ausschweifende Schilderungen der dänischen
Landschaft sucht, ist hier also fehl am Platz.
Die Geschichte wird in zwei Handlungssträngen erzählt, einerseits aus
der Sicht des Ermittlers Carl Mørck und andererseits aus der Sicht der
Politikerin Merete Lynggaard, wobei der zweite Strang rund 5 Jahre vor
dem ersten beginnt und rückblickend erzählt
wird. Der Handlungsstrang um Mørck konzentriert sich auf die
Ermittlungen. Das Privatleben des Ermittlers wird zwar einige Male kurz
angerissen, spielt aber keine wesentliche Rolle in der Geschichte. Ich
bevorzuge meine Krimis auf diese Art, aber wer sich
bei der Lektüre auch gerne in das Privatleben der Ermittler versetzt,
wird hier wohl zu kurz kommen. Die Charakterzeichnung scheint nicht
unbedingt das Talent des Autors zu sein, seine Figuren bleiben im Grunde
blosse klischeehaft gezeichnete Namen ohne Hintergrund
oder Entwicklung.
Der Kriminalfall selber ist nicht wirklich
aussergewöhnlich und eigentlich auch recht unplausibel. Die Auflösung
ist leider ziemlich vorhersehbar. Trotzdem hat mich „Erbarmen“ gut
unterhalten, Überraschungen dürfen jedoch
keine erwartet werden.
Fazit
Solide Krimi-Kost, die wenig Neues bringt,
aber trotzdem gut unterhält (meine Wertung beschreibt wie immer den
Unterhaltungsfaktor, nicht die Qualität des Inhalts). Ich werde die
Reihe auf jeden Fall weiterhin verfolgen
und empfehle „Erbarmen“ gerne an Krimi-Fans, die auch von Romanen ohne
grosse Überraschungen nicht enttäuscht sind und mit klischeehaften
Figuren zurechtkommen.
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