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von Camilla Grebe und Åsa Träff
übersetzt durch Gabriele Haefs
- Erscheinungsdatum Erstausgabe : 15.06.2015
- Aktuelle Ausgabe : 15.06.2015
- Verlag : btb
- ISBN: 9783442749133
- Flexibler Einband 400 Seiten
- Sprache: Deutsch
Der btb Verlag und Vorablesen.de haben mir das Taschenbuch kostenlos zurRezension zur Verfügung gestellt, vielen Dank dafür!
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Inhalt
Sommer in Stockholm. Die Nächte hell, die Temperaturen ungewöhnlich
hoch. Für Siri Bergman ist es der erste Tag in ihrem neuen Job. Nachdem
ihre Praxis schließen musste, arbeitet die Psychotherapeutin nun bei der
Polizei - als Profilerin soll sie psychologische Täterprofile
erstellen. Gleich ihr erster Fall ist von großer Brisanz: Ein Mörder hat
es auf attraktive, gut situierte Männer abgesehen - homosexuelle
Männer. Er tötet sie und schneidet ihnen das Herz heraus. Ist der Mörder
ein verrückter Schwulenhasser? Oder deutet die Grausamkeit der Tat auf
einen ganz anderen Zusammenhang hin?
(Quelle: btb)
Meine Meinung
Die Psychotherapeutin Siri Bergmann steigt
neu bei der Täterprofilgruppe der Stockholmer Polizei ein. Bereits ihr
erster Fall wirft viele Fragen auf. Fiel der homosexuelle Getötete einem
Hassverbrechen zum Opfer?
Bei „Mann ohne Herz“ handelt es sich um den
vierten Teil der Buchreihe um die Psychotherapeutin Siri Bergmann, und
um meine erste Begegnung mit der Protagonistin. Vorkenntnisse sind zum
Verständnis nicht nötig, was der
Leser über das Privatleben der Beteiligten wissen muss, wird ihm auch
hier mitgeteilt. Da die Protagonistin selbst durch den Einstieg bei der
Polizei einen neuen Abschnitt in ihrem Leben beginnt, eignet sich der
Band wohl gut zum Einstieg (ich hatte jedenfalls
nicht das Gefühl, einen unpassenden Zeitpunkt gewählt zu haben). Die
Kriminalfälle selbst sind in solchen Reihen typischerweise ohnehin in
sich abgeschlossen, so auch hier.
Die Geschichte wird etwa zur Hälfte aus der
Sicht der Protagonistin Siri erzählt, dabei verwenden die Autorinnen die
Ich-Perspektive in der Gegenwart. Die andere Hälfte besteht aus
Schilderungen aus der Sicht der Opfer
(oder deren Angehörigen) und aus Rückblicken aus der Sicht des jungen
Mannes Jens (in der Vergangenheitsform), die leider einen wichtigen
Aspekt des Buches bereits vorwegnehmen. Der Schreibstil der beiden
Autorinnen lässt sich flüssig lesen, ist aber eher
geruhsam.
„Mann ohne Herz“ ist zwar oberflächlich
betrachtet ein Krimi, im Grunde bildet der Kriminalfall aber nur einen
losen Rahmen, um die Leben verschiedener Personen zu beleuchten. Im
Mittelpunkt steht natürlich, wie könnte
es anders sein, das Leben der Protagonistin Siri Bergmann. Ihre
Gedanken, die der Leser dank der Ich-Perspektive direkt mitbekommt,
drehen sich öfter um ihren Lebenspartner oder ihre (ehemalige) beste
Freundin, als um ihre Arbeit. Auch die Erlebnisse von Jens
(der sich selbst „das traurige Herz“ nennt) nehmen viel Platz ein. Wer
sich in Krimis gerne mit den Leben der Ermittler und anderer Beteiligter
beschäftigt, kommt hier voll auf seine Kosten. Wer sich, wie ich,
eigentlich lieber auf den Kriminalfall und seine
Auflösung konzentrieren würde, dem wird „Mann ohne Herz“ wohl zu viel
„Drumherum“ bieten.
Mein Fazit
Alltagsstudie mit einem Klecks Krimi. Wer so
etwas sucht, dem kann ich „Mann ohne Herz“ gerne weiterempfehlen. Wer
einen spannenden, schweisstreibenden Krimi sucht, wird mit diesem Buch
wohl nicht glücklich.
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