Samstag, 11. August 2018

[ich mag] Internatsgeschichten






Wer nicht nur meinen Blog, sondern auch meinen Instagram-Account kennt, dem ist vielleicht aufgefallen, dass ich mehr oder regelmässig Bücher zeige, die in Internaten spielen. Frauen zwischen 30 und 60 werden wohl Enid Blytons Reihen (Hanni & Nanni, Dolly) kennen, und mit der Burg Schreckenstein und Harry Potter habe ich auch bereits zwei Internatsreihen in meinen [ich mag] Posts vorgestellt. Kinder- und Jugendbücher, die in Internaten spielen, haben mich schon als Kind fasziniert, so sehr, dass ich mir gewünscht hätte, selbst in ein Internat zu gehen. Rückblickend frage ich mich zwar, wie ich darauf kam, ich hätte immerhin mein eigenes Zimmer gegen einen Gemeinschaftsschlafsaal eintauschen müssen und jahrelang kaum mehr einen Moment für mich gehabt, aber als Kind stellte ich mir das ganz toll vor (ich stellte es mir allerdings auch toll vor, von zu Hause abzuhauen und im Wald zu hausen, daher darf man nicht allzu viel auf mein damaliges Urteilsvermögen geben…).

Im Gegensatz zu vielen anderen Kinderbüchern nimmt in Internatsreihen auch der Schulalltag eine grosse Rolle ein, der für ein Kind auch im echten Leben einen grossen Teil des Tages verschlingt. In den meisten Kinderbüchern werden die Protagonisten hauptsächlich währen ihrer Freizeit begleitet, sie erleben ihre Abenteuer nach Schulschluss oder in den Ferien. In den meisten Internatsgeschichten ist es zwar auch so, dass die wirklich spannenden Dinge in der Freizeit passieren, aber immerhin wird der Schulalltag nicht so stark auf die Seite geschoben, dass er beinahe vergessen geht.

Am meisten fasziniert mich an den Internatsgeschichten wohl, dass dort immer eine so enge Freundschaft zwischen den Klassenkameraden herrscht. Zwar gibt es immer den einen oder anderen Aussenseiter, aber in jeder der Reihen entwickeln sich so dicke Freundschaften, dass sich die Protagonisten während der Ferien schon wieder auf den Schulbeginn freuen. Ich hatte während meiner Schulzeit zwar auch gute Freundinnen (mit zweien davon bin ich auch heute noch eng befreundet), aber ein so enges Klassengefühl wie es in diesen Internatsreihen beschrieben wird, habe ich nie gekannt. Vielleicht ist es diese Sehnsucht nach dem unbedingten, aber auch freundschaftlichen "wir gegen sie" (Schüler gegen Lehrer, Schule A gegen Schule B), die Gemeinschaft, das mich an diesen Reihen so fasziniert.





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