Wer nicht nur meinen Blog, sondern auch meinen
Instagram-Account kennt, dem ist vielleicht aufgefallen, dass ich mehr
oder regelmässig Bücher zeige, die in Internaten spielen. Frauen
zwischen 30 und 60 werden wohl Enid Blytons Reihen (Hanni
& Nanni, Dolly) kennen, und mit der Burg Schreckenstein und Harry
Potter habe ich auch bereits zwei Internatsreihen in meinen [ich mag]
Posts vorgestellt. Kinder- und Jugendbücher, die in Internaten spielen, haben mich
schon als Kind fasziniert, so sehr, dass ich mir
gewünscht hätte, selbst in ein Internat zu gehen. Rückblickend frage
ich mich zwar, wie ich darauf kam, ich hätte immerhin mein eigenes
Zimmer gegen einen Gemeinschaftsschlafsaal eintauschen müssen und
jahrelang kaum mehr einen Moment für mich gehabt, aber
als Kind stellte ich mir das ganz toll vor (ich stellte es mir
allerdings auch toll vor, von zu Hause abzuhauen und im Wald zu hausen,
daher darf man nicht allzu viel auf mein damaliges Urteilsvermögen
geben…).
Im Gegensatz zu vielen anderen Kinderbüchern nimmt
in Internatsreihen auch der Schulalltag eine grosse Rolle ein, der für
ein Kind auch im echten Leben einen grossen Teil des Tages verschlingt.
In den meisten Kinderbüchern werden die Protagonisten
hauptsächlich währen ihrer Freizeit begleitet, sie erleben ihre
Abenteuer nach Schulschluss oder in den Ferien. In den meisten
Internatsgeschichten ist es zwar auch so, dass die wirklich spannenden
Dinge in der Freizeit passieren, aber immerhin wird der Schulalltag
nicht so stark auf die Seite geschoben, dass er beinahe vergessen geht.
Am meisten fasziniert mich an den
Internatsgeschichten wohl, dass dort immer eine so enge Freundschaft
zwischen den Klassenkameraden herrscht. Zwar gibt es immer den einen
oder anderen Aussenseiter, aber in jeder der Reihen entwickeln sich
so dicke Freundschaften, dass sich die Protagonisten während der Ferien
schon wieder auf den Schulbeginn freuen. Ich hatte während meiner
Schulzeit zwar auch gute Freundinnen (mit zweien davon bin ich auch
heute noch eng befreundet), aber ein so enges Klassengefühl
wie es in diesen Internatsreihen beschrieben wird, habe ich nie
gekannt. Vielleicht ist es diese Sehnsucht nach dem unbedingten, aber
auch freundschaftlichen "wir gegen sie" (Schüler gegen Lehrer, Schule A
gegen Schule B), die Gemeinschaft, das mich an diesen Reihen so fasziniert.
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