Freitag, 16. Januar 2015

Mara und der Feuerbringer


Bildquelle

von Tommy Krappweis

  • Erscheinungsdatum Erstausgabe : 01.01.2009
  • Aktuelle Ausgabe : 01.01.2009
  • Verlag : Egmont Franz Schneider
  • ISBN: 9783505126468
  • Fester Einband: 332 Seiten
  • Sprache: Deutsch 


Inhalt


“NEIN! Mara schüttelte die Bilder von sich und fasste einen Entschluss: Keine. Tagträume. Mehr. Nie wieder! Ab heute würde Mara das normalste Mädchen der Welt sein. Auf Wiedersehen, Traumwelt. Guten Tag, Realität.” 

Die 14-jährige Mara wäre am liebsten eines: unauffällig. Ein ganz normales Mädchen. Ohne die Tagträume, die der Grund für die ständigen Hänseleien in der Schule sind. Doch gerade als sie beschließt, ihr Leben zu ändern, passiert plötzlich etwas Unglaubliches: Mara erfährt, dass sie eine der letzten Seherinnen ist. Eine Spákona. Und nur mithilfe ihrer besonderen Gabe kann sie verhindern, dass sich der Halbgott und Dämon Loki von seinen Fesseln befreit und zu einer Gefahr wird. Maras Welt gerät aus den Fugen: Wird sie es schaffen, sich dieser großen Aufgabe zu stellen?
(Quelle: Egmont Schneiderbuch)


Mein Fazit


Bevor ich mich hier zum Buch selbst äussere, möchte ich einige Dinge zu Mara im allgemeinen erwähnen. Ich lese die Buchreihe nun zum zweiten Mal, als Vorbereitung auf den Kinofilm, der um Ostern erscheinen soll (geht ihn alle schauen, wenn er gut läuft werden die beiden anderen Teile auch noch verfilmt!). Den ersten Kontakt zur Mara-Reihe hatte ich auf der RingCon vor ein paar Jahren, als Tommy Krappweis zum ersten Mal eine Lesung hatte. Von Mara wusste ich noch nichts, ich habe die Lesung mehr aus RTL-Samstag-Nacht-Nostalgiegründen besucht, wie ich zugeben muss. Ich war von dem, was ich über die Bücher hörte, gleich angetan und habe mir noch auf der Veranstaltung den ersten Band gekauft (und natürlich signieren lassen). Schon zwei Tage nach der Veranstaltung war dann der erste Band durchgelesen und die beiden Nachfolger bestellt :-)


Nun zum Buch "Mara und der Feuerbringer":


Mara ist ein ganz normales 14-jähriges Mädchen, das ein wenig zum Träumen neigt – denkt sie. Doch es stellt sich heraus, dass sie eine Spákona ist, eine Seherin. Plötzlich soll sie nicht nur den Schulalltag überstehen, sondern gleich auch noch die Welt retten.

Der Autor Tommy Krappweis gibt uns Lesern nur wenige Seiten Zeit, die Rahmenbedingungen der Geschichte kennenzulernen. Mara und ihre etwas (ganz ganz wenig) durchgeknallte Mutter werden kurz vorgestellt, dann geht die Geschichte schon los. Mit einem sprechenden Zweig. Dieser erklärt nicht nur Mara, sondern praktischerweise auch gleich dem Leser, was eigentlich genau los ist. Da abgebrochene Zweige bekanntlicherweise keine lange Lebensdauer haben, ist Mara bald auf weitere Hilfe angewiesen, die sie in der Person von Professor Weissinger findet, der mit seinen profunden Kenntnissen der germanischen Mythologie Maras Wissenslücken stopfen kann.

Die Geschichte wird aus der Perspektive von Mara erzählt, in einem der humorvollsten Schreibstile die ich je gelesen habe. Tommy Krappweis ist ein Meister der überraschenden Metaphern, die ich zwar so noch nie gelesen oder gehört hatte, aber vollkommen einleuchtend sind, beispielsweise wenn Professor Weissinger guckt wie ein Sofakissen (vielleicht auch wie ein Gummistiefel, aber eigentlich wirklich eher wie ein Sofakissen). Der Schreibstil soll dabei die Gedankenwelt einer 14-jährigen abbilden, ein Vorhaben, dass ich als doch schon eine Weile nicht mehr 14-jährige als durchaus geglückt erachte (wie präzise Tommy Krappweis den Geist eines weiblichen Teenagers wirklich getroffen hat, sollten am besten andere weibliche Teenager beurteilen).

Der Autor hat in „Mara und der Feuerbringer“ die perfekte Balance zwischen Action und ruhigeren Momenten gefunden, ohne dabei die Spannung absacken zu lassen. Der Humor ist dabei omnipräsent, ohne zu aufdringlich zu wirken (ausser man mag nur ernste Bücher). Die Protagonistin Mara habe ich sofort in mein Herz geschlossen und habe auf jeder Seite mit ihr mitgefiebert. Durch die regelmässigen Erläuterungen durch Professor Weissinger erhält der Leser viele interessante Informationen zur germanischen Mythologie, ohne dass der Roman zum Sachbuch abschweift (ja, die Erläuterungen wirken manchmal etwas belehrend, aber er ist ja immerhin ein Professor, zu lehren ist sein Beruf). Im Anhang finden sich für Interessierte noch genauere Ausführungen über die Germanen und ihre Mythologie, denn nicht nur Mara hat ihren „eigenen“ Professor, sondern auch Tommy Krappweis: Professor Simek von der Uni Bonn hat sich darum gekümmert, dass Tommy keinen mythologischen Quatsch schreibt (die Beiden geben zusammen übrigens ein fantastisches Unterhalterduo ab).

Die „Mara“-Reihe (bei „Mara und der Feuerbringer“ handelt es sich um den ersten Teil einer Trilogie) ist, wie man an der Protagonistin sieht, als Jugendbuchreihe aufgebaut, aber auch erwachsene Fantasy-Fans werden daran ihren Spass haben. Die Gewalt hält sich in Grenzen, sexuelle Aspekte sind kaum (lediglich in ganz ganz winzigen Andeutungen) vorhanden, daher denke ich, dass auch aufgeweckte Kinder (vielleicht so ab 10 Jahren) Mara kennenlernen können. Zum Thema "Trilogie" möchte ich hier noch erwähnen, dass Tommy Krappweis zwar einen einzigen Handlungsbogen über alle drei Bände hinweg geschrieben hat, jedoch trotzdem jeder Band in sich abgeschlossen ist. Somit endet das Buch zwar in einem Cliffhanger, aber nicht mitten in einer Szene (nicht wie beispielsweise die Edelstein-Trilogie von Kerstin Gier)

Nun kommt die Frage: wem empfehle ich dieses Buch weiter? Kurz: Jedem! Wer Tommy Krappweis mag, muss es einfach lesen (oder hat es sehr wahrscheinlich schon gelesen). Auch für jeden Fantasy-Fan, der nicht immer alles bierernst sieht, ist die Reihe ein Muss. Wer Monty Python mag wird daran wahrscheinlich auch seinen Spass haben. Die einzigen, die Mara wahrscheinlich nicht mögen werden sind Fantasy-Hasser und Trauerklösse. Die sind aber selber Schuld, denn sie verpassen hier eine wirklich wirklich tolle Trilogie.Darum: Lesen (und ab Ostern ins Kino gehen)!





2 Kommentare:

  1. Ich bin auf die Bücher durch Zufall gestoßen.
    Als großer Bernd das Brot-Fan habe ich immer mal wieder nach neuen Sachen von Tommy gestöbert und bin dann bei Mara gelandet... Und ich war total begeistert, obwohl ich Ü30 bin habe ich einen Heidenspaß an dieser Trilogie.
    Selbst mein Lesefauler Freund konnte hier eines besseren belehrt werden.

    Sehr gut gefallen hat mir hier auch der Blick auf die germanische Mythologie.

    Und natürlich werden wir uns den Film im Kino ansehen!

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    1. Da scheinen wir ja einiges gemeinsam zu haben :-)
      Schön, dass Du Mara auch so magst. Und je mehr Leute den Film schauen, desto besser.

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