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von Jalda Lerch
- Erscheinungsdatum Erstausgabe : 10.10.2014
- Aktuelle Ausgabe : 10.10.2014
- Verlag : Midnight
- ISBN: 9783958190146
- E-Buch Text: 319 Seiten
Die Autorin Jalda Lerch hat mir das eBook im Rahmen einer Lovelybooks-Leserunde kostenlos zur Verfügung gestellt, vielen Dank dafür!
Inhalt
Lars Behm beginnt auch diesen Tag griesgrämig. Der Kriminalhauptkommissar
lebt mit 39 wieder bei seiner Mutter und steht vor dem ersten Treffen
mit seinem 5-jährigen Sohn. Beinahe erleichtert übernimmt er die
Ermittlungen in einem neuen Fall. Bei der Arbeit fühlt er sich sicher
und er darf ungestört grübeln. Eine junge Frau ist von ihrem Balkon in
den Tod gestürzt. Unfall, Selbstmord oder wurde nachgeholfen? Selin war
eine eigenwillige, attraktive Frau, die liebenswert sein konnte, aber
auch hart wie ein Berliner Pflasterstein. Vor ein paar Monaten ist ihre
persönliche Welt zusammengebrochen, doch gerade war sie dabei, sich in
ihrer Wohnung heimisch zu fühlen. Das alte Mietshaus, in dem Ost und
West, Schwaben und Türken scheinbar harmonisch miteinander leben, liegt
im Herz der Stadt, nahe dem Mauerpark. Hinter den pastellfarben
getünchten Fassaden verbergen sich Vorurteile, Konflikte und
Feindschaften, die Lars Behm systematisch ans Licht holt.
(Quelle: Midnight Verlag)Mein Fazit
Eine Frau stürzt tödlich von ihrem Balkon. War es ein Unfall?
Selbstmord? Oder gar Mord? Kriminalhauptkommissar Lars Behm versucht,
der Sache auf den Grund zu gehen.
Während es bei
„Tödliches Lächeln“ vordergründig hauptsächlich um den Kriminalfall zu
gehen scheint, nehmen doch in Wirklichkeit die Charakterstudien einen
viel grösseren Platz ein. Jede der im Roman erwähnten Personen wird sehr
plastisch beschreiben, beim Protagonisten Lars Behm wird der Leser
sogar in dessen Innerstes geführt, indem er die Gedanken zu jedem (noch
so banalen) Ereignis erzählt erhält. Obschon ich Kommissar Behm dadurch
sehr gut kennengelernt habe, fällt es mir jedoch schwer zu entscheiden,
ob ich ihn nun sympathisch finde oder nicht, er erscheint mir recht
egozentrisch und empathiearm, wenngleich aber auch durchaus lernfähig in
diesen Bereichen. Auch der Handlungsort Berlin wird sehr plastisch
beschrieben, ich war zwar noch nie dort, bin mir aber sicher, dass
„Einheimische“ ihre Stadt anhand der Beschreibungen klar wiedererkennen
werden.
Wer sich bei Krimis vor allem auf die Straftat und die
nachfolgende Untersuchung und Aufklärung derselben konzentrieren möchte,
wird wohl mit „Tödliches Lächeln“ nicht glücklich werden. Ich mag es
eigentlich, wenn die Ermittlungstruppe neben der Arbeit auch noch ein
Privatleben hat, hier hat mir jedoch das „Drumherum“ etwas zu viel Platz
eingenommen, ein Verschieben des Fokus auf den Fall hätte ich gerne
gesehen. Auch die Aufklärung kam für meinen Geschmack etwas zu sehr aus
dem Nichts. Zusammengefasst handelt es sich bei „Tödliches Lächeln“ in
meinen Augen um ein durchaus gelungenes Erstlingswerk mit Luft nach oben
für den Nachfolger.
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