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von Gard Sveen
übersetzt durch Günther Frauenlob
- Erscheinungsdatum Erstausgabe : 26.02.2016
- Aktuelle Ausgabe : 26.02.2016
- Verlag : List Verlag
- ISBN: 9783471351161
- Flexibler Einband 544 Seiten
- Sprache: Deutsch
Der List Verlag und Vorablesen haben mir das Buch kostenlos zur Verfügung gestellt, vielen Dank dafür!
Leseprobe
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Inhalt
Es ist Frühling in Oslo, als ein grausames Verbrechen geschieht: Der
ehemalige Widerstandskämpfer Carl Oscar Krogh wird brutal ermordet. Er
war eine Institution in Norwegen und stand während des Krieges immer
auf der richtigen Seite. Wer bringt einen Mann um, den alle bewundern?
Kurz zuvor findet man in der Nordmarka drei Leichen. Unter ihnen ein
kleines Mädchen. Kommissar Tommy Bergmann ist scharfsinnig, klug und
eingefleischter Selbsthasser voller innerer Abgründe. Er sieht einen
Zusammenhang: Alle Toten haben eine Verbindung zu Agnes Gerner, einer
Agentin des norwegischen Widerstandes gegen die deutsche Besatzung.
Schon bald begreift Bergmann, wie nah Liebe und Hass beieinander liegen.
(Quelle: List)
Meine Meinung
In der Nordmarka bei Oslo werden 2003 mehrere
Skelette gefunden, die schon rund 60 Jahre dort gelegen haben. Kurz
darauf wird ein Mann getötet, der im 2. Weltkrieg gegen die
Nazi-Besatzung gekämpft hat. Was hat der Ermordete
mit den Skeletten zu tun?
Die Geschichte wird in zwei Erzählsträngen
geschildert, einerseits während oder kurz nach dem zweiten Weltkrieg,
andererseits 2003. Der neuere Strang wird dabei aus der Sicht des
Polizisten Tommy Bergmann geschildert,
der sehr schnell entdeckt, dass zwischen dem aktuellen Mord und den
während dem 2. Weltkrieg Verstorbenen ein Zusammenhang bestehen muss.
Wie dieser aussieht, wird jedoch erst im Laufe des Buches klar
Der Schreibstil des Autors Gard Sveen lässt
sich an sich flüssig lesen, durch die ständigen Zeitsprünge gerät der
Lesefluss jedoch oft etwas ins Stocken. Durch die zwei Zeitschienen
verdoppeln sich zudem die Figuren,
was es mir teilweise etwas schwierig gemacht hat, mir zu merken, wer
nun wer ist und was er mit der Geschichte zu tun hat.
Durch einige Eigenschaften, die dem Leser
schon früh unter die Nase gerieben werden, fiel es mir recht schwer, den
Protagonisten Tommy sympathisch zu finden, auch wenn mich seine
Hartnäckigkeit, das Verbrechen von 1942
aufzuklären, beeindruckt hat. Auch mit der Protagonistin aus dem
vergangenen Zeitstrang hatte ich meine Mühe. Ich konnte zwar ihre
Beweggründe grösstenteils nachvollziehen, gutheissen konnte ich ihre
Handlungen aber trotzdem nicht immer.
Die Handlung ist durchaus spannend, jedoch
vor allem zu Beginn, wenn dem Leser noch viele wichtige Informationen
fehlen, recht verworren. Der Krimi schreitet eher gemütlich voran, da
die Hälfte der Handlung bereits 60
Jahre davor abgeschlossen war und der neuere Handlungsstrang in erster
Linie aus Befragungen und damit Dialogen besteht. Die Auflösung kommt
nicht überraschend, da sich der Leser mit all den gelieferten
Puzzleteilen die Lösung während der Lektüre selbst zusammenreimen
kann.
Wie ich herausgefunden habe, bildet „Der
letzte Pilger“ den ersten Band einer Reihe. Die nachfolgenden Bände sind
aber noch nicht (oder zumindest noch nicht auf Deutsch) erschienen.
Mein Fazit
Interessante Handlung in gemütlichem Tempo, aber die Charaktere haben mich nicht mitgerissen.
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