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von Simon Beckett
übersetzt durch Andree Hesse
- Erscheinungsdatum Erstausgabe : 16.01.2009
- Aktuelle Ausgabe : 01.08.2014
- Verlag : Rowohlt Taschenbuch
- ISBN: 9783499268298
- Buch 416 Seiten
- Sprache: Deutsch
Leseprobe
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Bücher der Reihe:
Die Chemie des Todes
Kalte Asche
Leichenblässe
Verwesung
Inhalt
Bei seinem letzten Einsatz ist David Hunter nur knapp dem Tode
entronnen. Nicht vollständig genesen, quält den Forensiker die Frage, ob
er seinem Beruf noch gewachsen ist. Bis ein alter Freund ihn um Hilfe
bittet: In einer Jagdhütte in den Smoky Mountains wurde ein Toter
gefunden. Die Leiche ist bis zur Unkenntlichkeit zersetzt. Die Spuren
sind widersprüchlich. Und David Hunter ist im Begriff, einen
folgenschweren Fehler zu begehen
(Quelle: Rowohlt)
Meine Meinung
Eigentlich wollte der forensische
Anthropologe David Hunter nur einen Forschungsurlaub in Tennessee
machen, als er ungewollt als Ermittler in eine Mordreihe hineingezogen
wird.
„Leichenblässe“ ist der dritte Band der
Thriller-Reihe um den forensischen Anthropologen David Hunter. Ich habe
die Bände in der vorgesehenen Reihenfolge gelesen, und empfehle allen
Interessierten, dies auch zu tun. Zum
Verständnis des Buches sind zwar keine Vorkenntnisse nötig, aber es
bezieht sich mehrmals detailliert auf Geschehnisse im zweiten Band,
sodass es Lesern, die diesen noch nicht kennen, ihn aber eigentlich
gerne noch lesen möchten, wohl den Spass verdirbt, da
ganz übel gespoilert wird.
Wie bei der David-Hunter-Reihe üblich, wird
auch „Leichenblässe“ aus der Ich-Perspektive des Protagonisten David
Hunter erzählt. Unterbrochen wird dies jeweils durch kurze Einschübe aus
der Sicht des Täters, in denen
er in der zweiten Person mit sich selber spricht. Der Schreibstil des
Autors Simon Beckett ist unauffällig und lässt sich flüssig lesen. Nach
zwei Fällen in Grossbritannien hat David Hunter nun erstmals einen Fall
in den USA zu lösen. Abgesehen vom Wetter
ergeben sich daraus aber keine nennenswerten Unterschiede zu den
bisherigen Bänden.
„Leichenblässe“ spielt neun Monate nach dem
Vorgänger „Kalte Asche“ und nimmt oft Bezug auf diesen. In meinen Augen
zu oft, der Protagonist David Hunter wird stark durch die damalige
Geschehnisse in Beschlag genommen.
Auch wenn ich nachvollziehen kann, dass sich gewisse Ereignisse nicht
einfach abschütteln lassen, so haben mich die ewigen Rückblicke doch auf
Dauer gelangweilt und auch David fand ich deswegen nicht mehr so
interessant wie in den beiden Vorgängern; er erhielt
vor lauter Erinnerungen (und ehrlich gesagt Gejammere) schlicht keinen
Platz, sich zu entfalten. Von den anderen Figuren erhält man relativ
wenige Infos, aber das ist der Ich-Perspektive geschuldet. Der Leser
kann so über die anderen Charaktere zwangsläufig
nur was wahrnehmen, was auch der Protagonist feststellt.
Die Handlung ist spannend aufgebaut, auch
wenn sich dies im Grunde erst rückblickend ergibt. Während der Lektüre
hatte ich oft das Gefühl, ich hätte den Fall schon lange durchschaut und
er sie viel zu geradelinig aufgebaut.
Ein Irrtum, wie sich später herausstellte. Leider gab es dann
schlussendlich doch nicht genügend Hinweise, um anständig mitraten zu
können, und auch das Motiv des Täters hat mich überhaupt nicht
zufriedengestellt. Da hätte ich etwas ausgefeilteres erhofft.
Auch die Ermittlungen im Fall haben mich nicht wirklich überzeugen
können. Die Arbeit, die David Hunter hier abliefert, hätte jeder seriös
arbeitende Rechtsmediziner auch erledigen können, die Notwenigkeit eines
forensischen Anthropologen ergibt sich nicht.
Insbesondere, da die Ermittler ohnehin stets nur durch
Zufallsentdeckungen weiterkommen.
Wie bei einem Thriller um einen forensischen
Anthropologen zu erwarten ist, enthält „Leichenblässe“ durchaus die eine
oder andere etwas unappetitliche Szene. Leser mit empfindlichem Magen
sollte sich daher lieber etwas
anderes suchen. Für thrillergewohnte Leser wie mich ist das Buch aber
nichts aussergewöhnliches. Durchaus unterhaltsam und lesenswert, aber
schlussendlich „nur“ einer von vielen Thrillern auf dem Markt. Den
Nachfolgeband „Verwesung“ werde ich aber mit Sicherheit
auch noch lesen, denn wie gesagt, unterhaltsam war der Thriller ja.
Mein Fazit
Unterhaltsam und durchaus lesenswert, aber nichts aussergewöhnliches.
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