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von Maj Sjöwall und Per Wahlöö
übersetzt durch
- Erscheinungsdatum Erstausgabe : 01.12.1973
- Aktuelle Ausgabe : 01.10.2008
- Verlag : ROWOHLT Taschenbuch
- ISBN: 9783499244476
- Flexibler Einband 240 Seiten
- Sprache: Deutsch
Leseprobe
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Bücher der Reihe:
Die Tote im Götakanal
Der Mann, der sich in Luft auflöste
Der Mann auf dem Balkon
Endstation für neun
Alarm im Sköldgatan
Und die Grossen lässt man laufen
Das Ekel aus Säffle
Verschlossen und verriegelt
Der Polizistenmörder
Die Terroristen
Inhalt
Der Tote war Polizist. Ausbilder. Ein Schinder der übelsten Sorte
Martin Beck und seine Kollegen haben schon viele Tote gesehen, doch der
Anblick des ermordeten Stig Nyman ist ein Schock: Der todkranke
Kommissar wurde in seinem Krankenzimmer auf geradezu bestialische Weise
abgeschlachtet. Wer hat den weithin geschätzten Kollegen so sehr
gehasst? Und warum? Bei seinen Nachforschungen lernt Martin Beck den
Verstorbenen von einer ganz anderen Seite kennen…
(Quelle: Rowohlt)
Meine Meinung
Ein ehemaliger Polizist wird ermordet. Bei
den Ermittlungen stellt sich heraus, dass das Opfer nicht gerade beliebt
war. Wer von all den Leuten mit Motiv war der Täter?
Die Geschichte wird aus wechselnder
Perspektive in der dritten Person in der Vergangenheit erzählt. Der
Fokus der Erzähllung liegt dabei weniger auf den Ermittlern um den
Kommissar Martin Beck, sondern auf dem Opfer und
den möglichen Motiven. Der Protagonist Martin Beck ist mit während der
Lektüre nicht wirklich ans Herz gewachsen, er erschien mir zu kalt und
nur auf die Arbeit fixiert (du hast schon 30 Stunden durchgearbeitet?
Komm schon, eine weitere Befragung liegt noch
drin, sei nicht so ein Schwächling).
Beim Lesen wird schnell klar, dass das Buch
nicht mehr das Neuste ist (die schwedische Erstveröffentlichung war
1971). Praktisch jeder raucht, was in der modernen Literatur ja
höchstens noch den Bösewichten zugestanden
wird, und das überall: im Büro, im Bus, in fremden Wohnungen… Auch
Polizeigewalt, die bei der Suche nach dem Täter eine grosse Rolle
spielt, ist allgegenwärtig und wird weder von den Medien noch von den
Vorgesetzten verurteilt. So erhält man als Leser in der
heutigen Zeit schnell den Eindruck, bei Schweden habe es sich in den
1970ern um eine Bananenrepublik gehandelt. Aber wahrscheinlich war es in
anderen europäischen Staaten zu der Zeit auch nicht besser. Was mir
ebenfalls aufgefallen ist und klar das Alter des
Buches zeigt, ist der Mangel an weiblichen Figuren. Die wenigen, die
auftauchen, spielen lediglich eine Rolle in Form von Witwe von…, Mutter
von…, Tochter von…
Beim Schreibstil der beiden Autoren Maj
Sjöwall und Per Wahlöö sind mir vor allem die sehr ausgefeilten
Metaphern aufgefallen, die die Lektüre sehr plastisch haben erscheinen
lassen. Das Tempo ist sehr geruhsam gehalten,
ich bin es mir gar nicht mehr gewohnt, dass in einem Krimi so wenig
passiert. Ein Mord wird verübt, der Täter wird durch mühsame Kleinarbeit
ermittelt, in einem Showdown gefangen, fertig. Da gibt es keine
falschen Spuren, umständliche Untersuchungen oder grosse
Verfolgungsjagden. Schlicht und linear führen wenige
Untersuchungsschritte von der Tat zum Täter.
Mein Fazit
Man merkt, dass der Krimi schon bald 50 Jahre
alt ist. Das macht ihn nicht schlecht, aber er entspricht auch nicht
mehr den heutigen Lesegewohnheiten.
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