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von Scott McBain
übersetzt durch Michael Benthack
- Erscheinungsdatum Erstausgabe : 01.05.2005
- Aktuelle Ausgabe : 01.05.2005
- Verlag : Knaur Taschenbuch
- ISBN: 9783426629024
- Flexibler Einband 547 Seiten
- Sprache: Deutsch
Das Buch ist in der gedruckten Auflage vergriffen und nur noch gebraucht oder als eBook erhältlich.
Leseprobe
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Inhalt
Der Kampf gegen das Böse ist nie zu Ende!
»Mother«, ein globales Computernetz, sammelt die Daten aller Bürger und
stuft sie nach einem festgelegten Ranking-System ein. Überall herrschen
Korruption und nackte Geldgier. Als »Mother« in die Hände einer
Verschwörergruppe um den britischen Außenminister und den CIA-Chef
fällt, scheint die totale Kontrolle über die Welt zum Greifen nahe. Nur
Pia, eine junge Finnin, kann die Menschheit noch retten. Sie kennt den
Mastercode für die Selbstvernichtung des Systems ...
(Quelle: Knaur)
Meine Meinung
Die Welt im Jahr 2020. Globale Unternehmen
haben (inoffiziell) die Macht übernommen und der grösste Teil der
Menschheit ist im globalen Computersystem „Mother“ registriert, das die
Menschen nach Kreditwürdigkeit in Klassen
einteilt und über jeden alles weiss, von Adresse bis zu Lieblingsfrucht
und Tampongrösse. Eine kleine Gruppe von Menschen versucht, die totale
Machtübernahme von „Mother“ zu verhindern…
Die Geschichte wird in der dritten Person in
der Vergangenheit aus wechselnder Perspektive erzählt. Sehr viele
Personen werden dabei in den Fokus gerückt. Am häufigsten geschieht dies
mit der „Gespielin“ (man könnte es
auch Edelprostituierte nennen) Pia, dem Erfinder von Mother Oswald
Plevy und dem Präsidenten und Vizepräsidenten des
„Mother“-Aufsichtsgremiums Lars Pedersen und Doug Sullivan. Zu Beginn
hatte ich etwas Mühe, die vielen Personen auseinanderhalten zu können,
vor allem, weil sie recht klischeehaft gezeichnet wurden und jeweils
nur über wenige Eigenschaften verfügen. Pia ist jung, hübsch und will zu
Beginn nur ein schönes Leben führen. Oswald ist dick, unendlich reich
und sich gewohnt, mit seinem Geld alles Kaufen
zu können. Pedersen ist alt und gütig, Sullivan machtbesessen. Mit der
Zeit konnte ich die erwähnten und die vielen anderen Figuren dann doch
besser auseinanderhalten, was auch daran lag, dass immer weniger davon
in der Geschichte vorkamen…
Bei der Handlung hat sich Scott McBain
offenbar stark von Klassikern wie „1984“ oder „Schöne neue Welt“
inspirieren lassen. Auch in „Der Mastercode“ ist die Welt in Klassen
aufgeteilt, auch wenn sie hier nach Kreditklassen,
Vermögen eingeteilt werden. Aus eigenem Antrieb besteht kaum eine
Chance, die Kreditklasse jemals zu wechseln. Die Klassen haben eigene,
zugeteilte Bereiche, wobei die Mitglieder der tieferen Klassen die
Bereiche der höheren selbstverständlich nicht betreten
dürfen (oder höchstens, um dort ihre Arbeit als Diener zu verrichten).
Die Informationen, die das Volk erhält, werden zuerst durch „Mother“
gefiltert, sodass der „Normalsterbliche“ nie wirklich weiss, was in der
Welt eigentlich vorgeht (und dies nicht mal
merkt). Und schlussendlich „Mother“ selbst, das Computersystem, das
über alle Menschen Bescheid weiss. Noch stärker hätte McBain kaum auf
„Big Brother“ anspielen können, ohne den Begriff selbst zu nennen, oder?
Der Schreibstil des Autors Scott McBain ist
eher einfach gehalten und lässt sich flüssig lesen, sodass die gut 500
Seiten doch einigermassen schnell durchgelesen waren, auch wenn die
Geschichte durch die Kürzung einiger
unnötiger Längen auch gut auf der Hälfte der Seiten Platz gefunden
hätte. Besonders spannend ist das Buch allerdings nicht geraten, die
Handlung war ziemlich vorhersehbar. Auch die vielen Wiederholungen hätte
es nicht gebraucht, so wird beispielsweise das
System der Kreditklassen mehrfach bis ins Detail erläutert.
Mein Fazit
Nicht wirklich schlecht, aber die Spannung fehlt und auf Innovation oder Überraschungen wartet man vergeblich.
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