Diesen Monat geht's bei meinem [ich mag] mal ausnahmsweise
nicht um etwas Buchiges, sondern um ein anderes Thema, das mich vor allem in den letzten
knapp zwei Wochen sehr in Beschlag genommen hat: die Videospielreihe Assassin's
Creed.
Ich habe schon als Grundschulkind gerne elektronisch
gespielt, erst auf dem Amiga 500 meines grossen Bruders (den ich ihm später
abgekauft habe), später auch auf dem Gameboy, dem Computer und der PlayStation.
Keine Angst, ich habe als Kind auch analog gespielt, mit Barbies, Lego,
Playmobil, und bin mit den Nachbarskindern beim Verstecken oder Räuber und
Gendarm quer durch alle Gärten gezogen. Aber auch als ich älter wurde, haben
Computer-/Videospiele nie ihre Faszination für mich verloren. Es gab zwar immer
wieder Phasen von ein, zwei Jahren, in denen ich kaum gespielt habe, aber ganz
davon abgewandt habe ich mich nie. In den letzten rund 25 Jahren waren es vor
allem typische "Mädchenspiele" (buh, Klischée!), die mich gelockt
haben, wie die Sims oder Aufbaustrategie wie die Anno-Reihe.
Anfang dieses Jahres habe ich dann ein neues Genre für mich
entdeckt. Angefangen hat es damit, dass ich mir eine XBox One gekauft habe, um
mich etwas zu beschäftigen, wenn mein Freund übers Wochenende beruflich im
Ausland ist, was alle paar Wochen vorkommt. Obschon ich ja, wie erwähnt, schon
mal eine PlayStation hatte (eigentlich zwei, die PS2 besitze ich auch, beide
Konsolen funktionieren noch), habe ich mich für die XBox entschieden, weil mein
Freund auch eine hat. So kann ich auch bei ihm spielen, wenn wir das Wochenende
bei ihm verbringen. Eine neue Konsole kauft man idealerweise im Bundle zusammen
mit einem Spiel, da so das Spiel dazu praktisch kostenlos ist (manchmal kostet
ein Bundle sogar weniger als die Konsole alleine…). Bei meinem bevorzugten
Händler gab es verschiedene Bundles, aber das einzige, von dem ich dachte, dass
mich das Spiel wenigstens ansatzweise interessieren könnte, was das mit
Assassin's Creed Origins. Wie sehr habe ich mich mit der Vorstellung
"ansatzweise interessieren" getäuscht…
Assassin's Creed ist eine Spielereihe, in dem es darum geht,
dass ein Mensch aus der heutigen Zeit mittels einer Maschine in die
Erinnerungen eines längst Verstorbenen eintauchen und diese nacherleben kann.
Man spielt die Erlebnisse eines Assassinen nach, der gegen eine feindliche
Gruppierung, die Templer, kämpft, die die Weltherrschaft an sich reissen will. Dabei
versucht man möglichst unerkannt die Feinde zu töten und klettert dabei auf
alles, was sich gerade anbietet. Jedes der mittlerweile 11 seit 2006
erschienenen Spiele spielt in einer anderen Epoche und/oder an einem anderen
Ort, und Origins, meine erste Begegnung mit der Reihe, spielt vor knapp 2000
Jahren in Ägypten. Besonders mag ich es, wenn ich im Spiel an Orte gelange, an
denen ich selber schon einmal war und die gezeigten Sehenswürdigkeiten selbst
schon mal gesehen habe.
Viele langjährige Fans der Reihe sind der Ansicht, dass
Origins und auch die neuste Ausgabe, Odyssey, die erst letzte Woche erschienen
ist (na, seht ihr jetzt, wieso mich das Thema in den letzten Tagen so sehr
beschäftigt hat ;-) ) nichts mehr mit Assassin's Creed zu tun habe, weil die
beiden Spiele erstens vor der Gründung des Assassinen-Orden spielen und
zweitens sehr rollenspiellastig ausgelegt sind. Ich bin natürlich mangels
Vorkenntnissen unbelastet in Origins eingestiegen und fand das Spiel grandios. Danach
habe ich die Reihe von vorne begonnen, habe zuerst das Originalspiel (nicht
ganz bis zum Schluss, ich bin an einer späten Stelle hängengeblieben und habe
zu wenig Frustrationstoleranz, um die selbe Stelle 15, 20, 30 mal zu spielen.
Vielleicht später nochmal), AC 2, Brotherhood und Revelations gespielt und Teil
3 angefangen. Wie man sieht, gefallen mir auch die alten Versionen gut, sonst
hätte ich mich nicht so lange damit beschäftigt (nochmals Stichwort
Frustrationstoleranz…) In meinen Augen ist der Unterschied zwischen den alten
und den neuen Spielen gar nicht so gross. Klar, in den beiden neuen kann/muss
man sich Fähigkeiten aussuchen, die man mit Hilfe von Erfahrungspunkten, die
man beim Levelaufstieg erhält, kaufen kann, in den alten hat man neue
Fähigkeiten automatisch im Verlauf der Geschichte erhalten, aber vom Feeling
her spielen sich alle etwa gleich. Wunderschöne Städte, durch die man auch einfach
nur laufen kann, ohne gleich etwas zu erledigen dabei, frei erkletterbare
Gebäude und immer wieder Missionen, in denen man irgendjemanden befreien,
beschützen oder töten muss. Und wer bei den beiden neuen Ausgaben jammert, die
Nebenmissionen spielten sich alle gleich, sollte sich wieder mal an das
Originalspiel halten. Ich habe es dieses Jahr erst gespielt und weiss daher,
früher war nicht alles besser, sondern alles immer wieder dasselbe… ;-)
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