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von Håkan Nesser
übersetzt durch Paul Berf
- Erscheinungsdatum Erstausgabe : 30.10.2017
- Aktuelle Ausgabe : 30.10.2017
- Verlag : btb Verlag
- ISBN: 9783641208172
- E-Buch Text 576 Seiten
- Sprache: Deutsch
Der btb Verlag hat mir das eBook kostenlos zur Verfügung gestellt, vielen Dank dafür!
Leseprobe
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Inhalt
Wer war Eugen Kallmann? Warum musste der beliebte Gesamtschullehrer in
der beschaulichen schwedischen Kleinstadt sterben? Wirklich nur ein
Unglücksfall, wie die Polizei behauptet? Als sein Nachfolger im
Schwedischunterricht, Leon Berger, nach der langen Sommerpause seinen
Dienst antritt, findet er im Pult unter Kallmanns Sachen eine Reihe von
Tagebüchern, die sich als eine Mischung aus Dichtung und Wahrheit
entpuppen und ihn schon bald daran zweifeln lassen, dass sein Vorgänger
tatsächlich eines natürlichen Todes gestorben ist. Denn in seinen
Einträgen behauptet Kallmann unter anderem, er würde die Gabe besitzen,
in den Augen anderer Menschen erkennen zu können, ob sie gemordet haben.
Und er scheint in den letzten Monaten seines Lebens einem nie
entdeckten und nie gesühnten Verbrechen auf der Spur gewesen zu sein.
Leon Berger will den Fall Kallmann lösen – seine privaten Ermittlungen
setzen etwas in Gang, das schließlich die ganze Kleinstadt erschüttert.
(Quelle: btb)
Meine Meinung
Der Lehrer Leon Berger zieht nach dem Unfalltod seiner Frau
und Tochter in die nordschwedische Stadt K., wo er die Stelle des vor kurzem
tödlich verunglückten Kallmann übernimmt. Bald findet er Hinweise darauf, dass
Kallmanns Tod kein Unfall war.
Die Geschichte ist tagebuchartig gestaltet und wird in
wechselnder Ich-Perspektive erzählt. Dabei wird bei Kapitelbeginn der Name des
jeweiligen Ich-Erzählers genannt, sodass man sie gut unterscheiden kann (auch
wenn es bei mir eine Weile gedauert hat, bis ich sie unterscheiden konnte). Am
Schreibstil unterscheiden sich die verschiedenen Figuren nämlich kaum, da
klingt der bald 60jährige Lehrer gleich wie die 15jährige Schülerin. Hier hätte
in meinen Augen mehr dringelegen, da hätte der Autor Håkan Nesser seine
Figuren klarer unterscheidbar gestalten können. Zudem hat er für meinen
Geschmack doch etwas zu viele Figuren ausgesucht, um sie erzählen zu lassen, so
dass der häufige Perspektivenwechsel bald etwas unübersichtlich wurde.
Die Handlung zieht sich über lange Zeit hinweg dahin, ohne
dass gross etwas passiert. Bereits zu Beginn wird der Tod des Lehrers Kallmann
erwähnt, um den sich das Buch titelgemäss drehen sollte. Doch die Suche nach
den Hitergründen verläuft sich im Sand, bis kurz vor Schluss die Auflösung
kommt, nach dem Motto "ach übrigens, es war so und so, damals". Für
meinen Geschmack hat da eindeutig die Spannung gefehlt. Anstelle des erwarteten
Krimis habe ich eher eine Millieustudie über die nordschwedische Stadt K.
bekommen, in der zwar einiges passiert, aber alles verschwiegen und nur eher
zufällig aufgedeckt wird. Während der grösste Teil der Geschichte Mitte der
1990er spielt, gibt es einen kurzen Rückblick ins Jahr 1980, die letzten
Kapitel spielen dann 2013.
Wer sich nun übrigens fragt, wieso die Stadt einfach nur K.
heisst: keine Ahnung. Das habe ich mich auch das ganze Buch hinweg gefragt. Ansonsten
haben alle Ortschaften (ausser der nächstgrösseren Stadt Ö.) ganze Namen, auch
Strassennamen werden immer wieder genannt, nur die Stadt bleibt K.
Empfehlen kann ich das Buch Fans von düsteren Romanen mit
geruhsamen Tempo und verschlungenen Verbindungen zwischen den Figuren. Wer wie
ich einen spannenden Krimi erwartet, der ist hier fehl am Platz.
Mein Fazit
Millieustudie anstatt Krimi
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