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von Jonas Moström
übersetzt durch Nora Pröfrock und Dagmar Mißfeldt.
- Erscheinungsdatum Erstausgabe : 01.12.2017
- Aktuelle Ausgabe : 01.12.2017
- Verlag : Ullstein Taschenbuch Verlag
- ISBN: 9783548288925
- Flexibler Einband 384 Seiten
- Sprache: Deutsch
Der Ullstein Taschenbuch Verlag und Vorablesen haben mir das eBook kostenlos zur Verfügung gestellt, vielen Dank dafür!
Leseprobe
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Bücher der Reihe:
So tödlich nah
Dominotod
Inhalt
Psychiaterin Nathalie Svensson, Spezialistin für die härtesten Fälle, wird nach Sundsvall gerufen. Ausgerechnet ihre eigene Schwester war die letzte, die das Entführungsopfer lebend gesehen hat. Ist sie in den Fall verwickelt?
(Quelle: Ullstein)
Meine Meinung
In der schwedischen Stadt Sundsvall wird ein Arzt
entführt, ein zweiter ermordet aufgefunden. Der einzige Hinweis auf den
Täter sind von ihm hinterlassene Dominosteine. Die Fallanalystin
Nathalie Svensson versucht, den Fall in der Heimatstadt
ihrer Schwester zu lösen, bevor es weitere Tote gibt.
"Dominotod" ist der zweite Band um die
Fallanalystin Nathalie. Ich kenne den Vorgänger nicht, was sich als
Nachteil herausgestellt hat. Das Buch enthält sehr viele Anspielungen
auf frühere Geschehnisse, sodass ich empfehlen würde, die Bücher
in der vorgesehenen Reihenfolge zu lesen.
Die Geschichte wird in der 3. Person in der
Perspektive eines allwissenden Beobachters erzählt. So kann der Leser
Einsicht in die Denkweisen der verschiedenen Figuren nehmen. Trotzdem
gelang es mir nicht, mich in eine von ihnen hineinzufühlen.
Sie blieben mir alle fremd und erschienen mir blass. Zudem hatte ich
trotz der Auflistung der Charaktere auf den ersten Seiten des Buches
Mühe, die verschiedenen Figuren zu unterscheiden, sie blieben für mich
blosse Namen. Nathalie, die ja wohl die Protagonistin
darstellen soll, konnte mich gar nicht überzeugen. Sie wird als
brilliante Psychiaterin und Fallanalystin dargestellt, schafft es aber
nicht, ihr Täterprofil so darzulegen, dass es auch überzeugt und nicht
nur aus der Luft gegriffen wirkt.
Die Handlung ist geradelinig aufgebaut und wird
stellenweise durch eine zweite, Rückblickend erzählte unterbrochen, bei
der erst durch die Auflösung klar wird, wie sie mit der Geschichte
zusammenhängt. Viel ermittelt wird in diesen Krimi
nicht gerade, in erster Linie werden Gespräche geführt. Mit Zeugen, mit
Verdächtigen, mit Kollegen. Die Auflösung ist mehr oder weniger ein
Zufallsfund. Über grosse Strecken hinweg fand ich das Buch ganz
unterhaltsam, wenn auch nicht überragend. Zwei grosse
Logiklöcher haben meine Meinung jedoch ins Negative gezogen. Erstens:
Nathalie ist Fallanalystin und ermittelt in einem Mordfall, bei dem ihre
Schwester und ihr Schwager zu den Hauptverdächtigen gehören. Was soll
das? Kein einziger Ermittlungsschritt, an dem
sie beteiligt war, würde vor Gericht bestand halten, sie muss sofort
vom Fall abgezogen werden! Man kann doch nicht ermitteln, wenn die
eigene Familie involviert ist, das sollte heute jedes Schulkind wissen.
Zweitens: Mitte Buch wird der Täter ziemlich offensichtlich
präsentiert. Und das passiert? Gar nichts. Kein einziger der Ermittler
schaut sich ihn etwas genauer an. Jeder Hinweis, der auf ihn deutet,
wird ignoriert. Im Gegenteil, sie fallen aus allen Wolken, als sie (wie
erwähnt per Zufall) feststellten, dass dieser
Typ der Täter ist, hinter dem sie so lange her waren. Wäre ich
Polizeichef, ich hätte das gesamte Team wegen Inkompetenz gefeuert…
Der Schreibstil des Autors Jonas Moström lässt sich
flüssig lesen. Der Krimi ist nicht sonderlich blutig, sodass auch eher
sensible Leser gut damit zurecht kommen sollten.
Mein Fazit
Die Logiklöcher haben mir den Spass verdorben.
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