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von Tess Gerritsen übersetzt durch Andreas Jäger
- Erscheinungsdatum Erstausgabe : 20.04.2015
- Aktuelle Ausgabe : 20.04.2015
- Verlag : Limes
- ISBN: 9783809026372
- Fester Einband 416 Seiten
- Sprache: Deutsch
Das Hardcover-Buch wurde mir vom Limes Verlag und Blogg dein Buch kostenlos zur Rezension zugestellt, vielen Dank dafür!
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Inhalt
Die Polizei von Boston ermittelt in einem bizarren Mordfall. Die Leiche
eines Jägers und Tierpräparators wurde gefunden – ausgeweidet und
aufgehängt wie eines seiner Beutetiere. In den Wäldern werden
Knochenreste eines weiteren Opfers entdeckt. Doch Boston ist nicht das
einzige Jagdrevier des Killers. Es scheint eine Verbindung zu einem fünf
Jahre zurückliegenden Vorfall in Afrika zu geben, wo die Teilnehmer
einer Safari förmlich abgeschlachtet wurden. Nur eine Frau entkam dem
Massaker und könnte Jane Rizzoli helfen, den Mörder zu identifizieren
...
(Quelle: Limes)
Mein Fazit
In Boston wird ein Tierpräparator brutal ermordet.
Die Polizistin Jane Rizzoli macht sich zusammen mit der
Rechtsmedizinerin Maura Isles auf die Suche nach dem Motiv, das in der
Vergangenheit des Opfers liegen muss.
„Der Schneeleopard“ ist meine erste Begegnung mit
dem Ermittlerteam Rizzoli und Isles. Natürlich kannte ich die beiden dem
Namen nach (wer tut das nicht), aber ich hatte zuvor keinen der vielen
Thriller von Tess Gerritsen gelesen (bei „Der
Schneeleopard“ handelt es sich bereits um den 12. Band der
Rizzoli-und-Isles-Reihe), noch die dazu passende Fernsehserie gesehen.
Dem Kriminalfall konnte ich natürlich auch ohne Vorkenntnisse problemlos
folgen, aber wenn es um das Privatleben der beiden Ermittlerinnen
ging, habe ich schon gemerkt, dass mir hier Vorwissen fehlt. Die groben
Eckdaten werden aber ausreichend dargelegt, sodass es auch für
Neueinsteiger verständlich war.
Der Thriller besteht aus zwei Handlungssträngen,
dem Mordfall in Boston einerseits, sowie einer Safari in Botswana
andererseits. Wie die beiden Handlungsstränge zusammenhängen, und wie
sie zeitlich zueinander stehen, wird erst im Laufe
der Geschichte klar. Während die Handlung in Boston abwechslungsweise
aus der Sicht von Rizzoli und Isles erzählt wird, wird die Geschichte in
Botswana in der Ich-Perspektive einer der Teilnehmerinnen in der
Gegenwart erzählt, ein Stilmittel, das den Leser
zwar sehr nahe an das Geschehen bringt, ich aber ehrlich gesagt nicht
leiden kann.
Die beiden Protagonistinnen Rizzoli und Isles waren
mir durchaus sympathisch, wenn es sich dabei auch nicht um besonders
tiefgründige Charaktere handelt. Sie wurden durch die Autorin Tess
Gerritsen aber ausreichend charakterisiert, damit
ich mir ein gutes Bild von den beiden machen konnte. Der Schreibstil
der Autorin liest sich angenehm flüssig, mit ausreichenden, aber nicht
zu blumigen Beschreibungen. Tess Gerritsen liefert eine anschauliche
Beschreibung der Ermittlungen, sodass sich der
Leser seine eigenen Gedanken machen und Schlussfolgerungen ziehen kann.
Die Zusammensetzung des Ermittlerteams bestehend aus einer Polizistin
und einer Rechtsmedizinerin sorgt für ein ausgewogenes Verhältnis
zwischen klassischer Polizeiarbeit mit Spurensuche
und Zeugenbefragungen und den wissenschaftlichen Aspekten einer
Morduntersuchung, wie der Obduktion der Leiche, DNA-Abgleichen etc.
Die Krimihandlung ist angenehm komplex. Ich hatte
zumindest einen Teil der Auflösung zwar bereits nach etwa einem Drittel
des Buches erraten, es blieb aber dennoch spannend, da ich mir doch
nicht sicher war, ob ich die richtige Lösung angezielt
hatte. Diese stellte sich dann auch um einiges komplexer heraus, als
ich vermutet hatte. Der thrillertypische Showdown geriet recht kurz, was
mich aber nicht gestört hat. Ich bevorzuge diese Lösung, ein Showdown
über 100 Seiten beginnt mich irgendwann zu langweilen.
Was mir etwas gefehlt hat war die Frage nach dem Motiv, das nicht
wirklich geklärt wurde. Das Privatleben der beiden Ermittlerinnen wird
zwar immer wieder erwähnt, nimmt aber keinen übermächtigen Teil in der
Geschichte ein, der Schwerpunkt liegt eindeutig
auf dem Kriminalfall.
„Der Schneeleopard“ hat mich sehr gut unterhalten
und neugierig auf die früheren Fälle von Rizzoli und Isles gemacht. Ich
werde mir mit Sicherheit auch einige der bisherigen Thriller von Tess
Gerritsen besorgen, um noch mehr Fälle mit den
beiden Ermittlerinnen aufklären zu können (nachdem ich nun mehrfach
gelesen habe, dass es sich bei „Der Schneeleopard“ eher um einen der
schlechteren Fälle handeln soll, freue ich mich darauf, die angeblich
[noch] viel besseren zu lesen). Thrillerfans kann
ich dieses Buch absolut empfehlen, auch wenn es wohl sinnvoll sein mag,
mit dem ersten Band der Reihe, „Die Chirurgin“ einzusteigen, und nicht
wie ich mit dem 12. Es ist aber nicht zwingend notwendig, alle Bücher in
der richtigen Reihenfolge zu lesen. Sensible
Gemüter sollten sich von diesem Thriller allerdings fernhalten, er
enthält doch einige etwas unappetitliche Szenen.
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