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von Jürgen Rath
- Erscheinungsdatum Erstausgabe : 18.02.2015
- Aktuelle Ausgabe : 18.02.2015
- Verlag : Sutton Verlag
- ISBN: 9783954004553
- Flexibler Einband: 384 Seiten
- Sprache: Deutsch
Das Taschenbuch wurde mir vom Sutton Verlag im Rahmen einer Lovelybooks-Leserunde kostenlos zur Verfügung gestellt, vielen Dank dafür!
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Inhalt
Steffen Stephan, Archivar aus Hamburg, hat sich 1964 gerade auf Amrum
eingerichtet, da drückt ihm sein Institutsleiter eine Praktikantin aufs
Auge. Gemeinsam erforschen sie den Friedhof der Namenlosen von Amrum.
Merkwürdig allerdings, dass die Inselbewohner so wenig mitteilsam sind,
was diesen Friedhof anbelangt. Bald wird Steffen und Lilianne der Boden
unter den Füßen zu heiß, aber die Verfolger sind ihnen auf den Fersen.
(Quelle: Sutton)
Mein Fazit
Der Friedhofsforscher Steffen untersucht den „Friedhof der Namenlosen“ auf Amrum, und scheint dabei einige Leute zu stören…
„Die Namenlosen von Amrum“ ist schon der zweite Krimi um den
Historiker und Archivar Steffen Stephan. Die Kenntnis des Vorgängers ist
jedoch für das Verständnis des Romans nicht notwendig, es gibt auch
kaum Anspielungen auf den Vorgänger. Hätte ich nicht im Nachwort davon
gelesen, wäre mir nicht aufgefallen, dass es sich hier um den zweiten
Band in einer Reihe handelt.
„Die Namenlosen von Amrum“ spielt 1964 und spielt auch immer wieder
auf diese Zeit an, indem der Protagonist Steffen sich doch nicht einfach
von einer ungefähr gleichaltrigen Duzen lassen will, oder beim
Hotelzimmerbezug Probleme entstehen, wenn ein nicht verheiratetes Paar
das Zimmer teilen möchte. Schwierigkeiten und Gedankengänge, die man
sich in der heutigen Zeit kaum mehr vorstellen kann. Die Geschichte wird
aus der Sicht des Historikers Steffen erzählt, und der Leser erhält
neben der Handlung auch noch einen vertieften Einblick in dessen
Gedanken- und Gefühlswelt.
Nach einer grosszügigen Einführung wird die Geschichte in zwei
Handlungsstränge gesplittet, im Hauptstrang folgt der Leser weiterhin
dem Protagonisten Steffen, im zweiten wird die Fahrt (und der spätere
Untergang) eines Schiffes im Jahre 1954 geschildert). Der zweite
Handlungsstrang lockert die Geschichte etwas auf, wäre aber zum
Verständnis nicht zwingend notwendig gewesen.
Der Autor Jürgen Rath schildert die Insel Amrum sehr plastisch und
hat dem Buch auch noch eine Karte der Insel beigefügt, sodass sich auch
absolute Nichtkenner wie ich gut in die Atmosphäre einfinden können (der
„Friedhof der Namenlosen“ auf Amrum existiert übrigens tatsächlich).
Während der Lektüre hatte ich mehrmals den Eindruck, salzige Seeluft zu
riechen, so überzeugend konnte der Autor die Inselwelt beschreiben. Auch
das am Ende des Buches angeführte Glossar, welches einige öfters
gebrauchte Worte übersetzt, fand ich als weit weg von der Nordsee
lebende Leserin ohne See-Erfahrung überaus praktisch.
Leider konnte mich die Krimigeschichte nicht ebenso überzeugen. Vor
allem die Auflösung fand ich etwas unbefriedigend, da für mich noch
viele Fragen offen blieben. Auch mit dem Protagonisten Steffen wurde ich
nicht wirklich warm, er war mir oft zu verklemmt und auch zu
egozentrisch. Daher kann ich das Buch nicht ohne Vorbehalte empfehlen.
Interessierten empfehle ich die Leseprobe des Sutton Verlags.
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