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von Michael Cordy
- Erscheinungsdatum Erstausgabe : 01.01.1999
- Aktuelle Ausgabe : 01.06.2000
- Verlag :Heyne
- ISBN: 9783828400078
- Fester Einband: 476 Seiten
- Sprache: Deutsch
Inhalt
Im Jahre 1968 machen sich Mitglieder der "Bruderschaft von der
Wiederkunft Christi" auf den Weg zu einem geheimnisvollen Ort in der
jordanischen Wüste. Ihr Ziel: eine uralte Felsformation, deren fünf
Zacken die Finger einer Hand bilden. Dazwischen der Eingang einer Höhle,
die vor zwei Jahrtausenden in den Fels gehauen wurde. Tief im Innern
brennt eine ewige Flamme. 2000 Jahre lang brannte die Flamme orangerot,
nun steht Chefbruder Ezekiel fassungslos davor. Die alten Prophezeiungen
haben sich bewahrheitet: die Flamme ist strahlend weiß! Die
Bruderschaft kennt die Bedeutung dieses Zeichens. Der Messias wandelt
wieder auf Erden, nun muß er noch gefunden werden.
Schnitt. Stockholm
im Jahre 2002, es ist die Nacht der Nobelpreisverleihung. Erhalten wird
ihn der Amerikaner Tom Carter für seine bahnbrechenden Erfolge auf dem
Gebiet der Genforschung. Bei ihm seine schöne Frau Olivia und Tochter
Holly. Im Blitzlichtgewitter fallen plötzlich Schüsse. Sie gelten Tom,
töten aber seine Frau. Carter lebt, der Killer kann unerkannt entkommen.
Die Obduktion der Leiche Olivias ergibt, daß sie einen Gehirntumor
hatte. Tom Carter ist alarmiert. Besitzt auch der letzte ihm nun
verbliebene Mensch, seine Tochter Holly, dieses krebsauslösende Gen?
(Quelle: Amazon)
Mein Fazit
Genforschung und die katholische Kirche. Zwei
Themen, die auf den ersten Blick nichts gemeinsam haben, doch der Autor
Michael Cordy schafft es geschickt, sie zu verweben. Das Buch wurde 1996
geschrieben und spielt aus damaliger Sicht sechs
Jahre in der Zukunft. Für uns liegen die Ereignisse in „Das
Nazareth-Gen“ natürlich längst in der Vergangenheit. Ich mag Bücher,
deren Zukunftsversionen ich mit dem wirklich Geschehenen vergleichen
kann. Hier sind die Unterschiede nicht so gravierend, da der
Zeitsprung nicht so gross war, daher müssen wir uns nicht mit
fliegenden Autos oder Roboterputzfrauen rumschlagen, die früher ja im
Jahr 2000 erwartet wurden. Einige Dinge hat der Autor dennoch anders
prophezeit, als sie eingetreten sind (glücklicherweise).
Da ich vor der Lektüre nicht nachgeschaut habe, wann das Buch
erschienen ist, war mir nicht bewusst, dass ich eine Zukunftsvision in
den Händen hatte und war wegen einiger Beschreibungen irritiert, da sie
nicht mit meinen Kenntnissen übereinstimmten. Sobald
ich mich aber darauf einlassen konnte, dass es sich hier um eine
hypothetische Zukunft, und nicht die tatsächliche Vergangenheit
handelte, hat mich die Lektüre gut unterhalten.
Leider erschien mir der Protagonist Tom Carter
etwas flach, sodass ich nur am Rande mit ihm mitleiden konnte. Auch die
Motive seiner Gegner leuchteten mir nur bedingt ein. Aus der
grundsätzlich sehr spannenden Idee hätte man wohl mehr machen
können. Gut gefallen hat mir das offene Ende, das den Ausgang der
Geschichte der Phantasie des Lesers überlässt. Für Fans von Religions-
und Wissenschaftsthrillern (man muss wirklich beides mögen, um Gefallen
an „das Nazareth-Gen“ zu finden) ist dieser Thriller
durchaus zu empfehlen, ein Must-Read ist es allerdings nicht.
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