Samstag, 18. April 2015

Das Nazareth-Gen



Bildquelle


von Michael Cordy

  • Erscheinungsdatum Erstausgabe : 01.01.1999
  • Aktuelle Ausgabe : 01.06.2000
  • Verlag :Heyne
  • ISBN: 9783828400078
  • Fester Einband: 476 Seiten
  • Sprache: Deutsch 
 Dieses Buch ist vergriffen und nur noch gebraucht erhältlich.


Inhalt


Im Jahre 1968 machen sich Mitglieder der "Bruderschaft von der Wiederkunft Christi" auf den Weg zu einem geheimnisvollen Ort in der jordanischen Wüste. Ihr Ziel: eine uralte Felsformation, deren fünf Zacken die Finger einer Hand bilden. Dazwischen der Eingang einer Höhle, die vor zwei Jahrtausenden in den Fels gehauen wurde. Tief im Innern brennt eine ewige Flamme. 2000 Jahre lang brannte die Flamme orangerot, nun steht Chefbruder Ezekiel fassungslos davor. Die alten Prophezeiungen haben sich bewahrheitet: die Flamme ist strahlend weiß! Die Bruderschaft kennt die Bedeutung dieses Zeichens. Der Messias wandelt wieder auf Erden, nun muß er noch gefunden werden.

Schnitt. Stockholm im Jahre 2002, es ist die Nacht der Nobelpreisverleihung. Erhalten wird ihn der Amerikaner Tom Carter für seine bahnbrechenden Erfolge auf dem Gebiet der Genforschung. Bei ihm seine schöne Frau Olivia und Tochter Holly. Im Blitzlichtgewitter fallen plötzlich Schüsse. Sie gelten Tom, töten aber seine Frau. Carter lebt, der Killer kann unerkannt entkommen. Die Obduktion der Leiche Olivias ergibt, daß sie einen Gehirntumor hatte. Tom Carter ist alarmiert. Besitzt auch der letzte ihm nun verbliebene Mensch, seine Tochter Holly, dieses krebsauslösende Gen?
(Quelle: Amazon)

Mein Fazit


Genforschung und die katholische Kirche. Zwei Themen, die auf den ersten Blick nichts gemeinsam haben, doch der Autor Michael Cordy schafft es geschickt, sie zu verweben. Das Buch wurde 1996 geschrieben und spielt aus damaliger Sicht sechs Jahre in der Zukunft. Für uns liegen die Ereignisse in „Das Nazareth-Gen“ natürlich längst in der Vergangenheit. Ich mag Bücher, deren Zukunftsversionen ich mit dem wirklich Geschehenen vergleichen kann. Hier sind die Unterschiede nicht so gravierend, da der Zeitsprung nicht so gross war, daher müssen wir uns nicht mit fliegenden Autos oder Roboterputzfrauen rumschlagen, die früher ja im Jahr 2000 erwartet wurden. Einige Dinge hat der Autor dennoch anders prophezeit, als sie eingetreten sind (glücklicherweise). Da ich vor der Lektüre nicht nachgeschaut habe, wann das Buch erschienen ist, war mir nicht bewusst, dass ich eine Zukunftsvision in den Händen hatte und war wegen einiger Beschreibungen irritiert, da sie nicht mit meinen Kenntnissen übereinstimmten. Sobald ich mich aber darauf einlassen konnte, dass es sich hier um eine hypothetische Zukunft, und nicht die tatsächliche Vergangenheit handelte, hat mich die Lektüre gut unterhalten.

Leider erschien mir der Protagonist Tom Carter etwas flach, sodass ich nur am Rande mit ihm mitleiden konnte. Auch die Motive seiner Gegner leuchteten mir nur bedingt ein. Aus der grundsätzlich sehr spannenden Idee hätte man wohl mehr machen können. Gut gefallen hat mir das offene Ende, das den Ausgang der Geschichte der Phantasie des Lesers überlässt. Für Fans von Religions- und Wissenschaftsthrillern (man muss wirklich beides mögen, um Gefallen an „das Nazareth-Gen“ zu finden) ist dieser Thriller durchaus zu empfehlen, ein Must-Read ist es allerdings nicht. 







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