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von Sarah Lotz
übersetzt durch Eva Bonné
- Erscheinungsdatum Erstausgabe : 11.08.2014
- Aktuelle Ausgabe : 11.08.2014
- Verlag : Goldmann
- ISBN: 978-3-442-31371-6
- Flexibler Einband: 512 Seiten
- Sprache: Deutsch
Der Goldmann Verlag hat mir das Taschenbuch kostenlos zur Rezension zugestellt, vielen Dank dafür! "Die Drei" ist direkt beim Verlag oder im Buchhandel erhältlich.
Inhalt
Der Tag, an dem es passiert, geht als „Schwarzer Donnerstag“ in die
Geschichte ein. Der Tag, an dem vier Passagierflugzeuge abstürzen,
innerhalb weniger Stunden, an vier unterschiedlichen Orten. Es gibt nur
vier Überlebende. Drei davon sind Kinder, die fast unverletzt aus den
Flugzeugwracks steigen. Die vierte ist Pamela May Donald, die gerade
noch so lange lebt, dass sie eine Nachricht auf ihrem Handy hinterlassen
kann. Eine Nachricht, die die Welt verändern wird. Eine Nachricht, die
eine Warnung ist ...
(Quelle: Goldmann)
Mein Fazit
Am gleichen Tag stürzen über den Erdball verteilt
vier Flugzeuge ab. Es gibt keine Überlebenden – ausser drei (oder doch
vier?) Kindern, die Drei genannt. Schon bald wird klar, dass die Kinder
nicht mehr die selben sind wie vor dem Absturz…
Der Roman ist wie ein Sachbuch aufgebaut, als
Sammlung von Augenzeugenberichten, Zeitungsausschnitten und
Schilderungen von Angehörigen, Ermittlern etc., zusammengefasst von der
fiktiven Journalistin Elspeth Martins. Die Autorin Sarah Lotz
schafft es so, die Geschehnisse als Tatsachen darzustellen, anstelle
einer erfundenen Geschichte. Durch die rückblickende Perspektive werden
viele Punkte erst nur kurz angedeutet, um dann später (teilweise viel
später) ausdrücklich ausgeführt zu werden. Wenn
es ein wirkliches Sachbuch wäre, würde es sich an Leser richten, die
bereits grob wissen, was damals geschehen war. Ohne dieses Wissen hat
sich bei der Lektüre mehrfach ein „Hä?“ an ein „Aha!“ gereiht.
Über lange Zeit passiert in „Die Drei“ nichts
Erschreckendes (wenn man vom Absturz von vier Flugzeugen am gleichen Tag
absieht, und den religiösen Fanatikern), trotzdem zehrt der Thriller an
den Nerven. Schon bald wird klar, dass mit den
überlebenden Kindern etwas nicht stimmt, doch niemand kann genau
erklären, was es ist, und dieses ungute Gefühl überträgt sich auf den
Leser. Den Lesefluss etwas erschwert hat die grosse Anzahl der
erzählenden Personen, die meist nur bei der ersten Erwähnung
„vorgestellt“ werden (im Sinne von „beste Freundin von XY“ oder
ähnlich). So musste ich oftmals kurz innehalten und nachdenken, wer das
nun schon wieder war, der jetzt hier erzählt. Auch dass manche Berichte
als Transskripte von Telefongesprächen oder Diktaphon-Aufnahmen
dargestellt werden (mit den dazugehörigen Anmerkungen wie „schluchzt“,
„lacht“, etc.) macht diese Abschnitte etwas schwierig zu lesen. Sehr
schön fand ich allerdings, dass die im Buch angegebenen Quellenangaben
aus dem Internet tatsächlich abrufbar sind, sie
führen auf die offizielle Homepage zum Buch.
„Die Drei“ hat mich gut unterhalten, ich habe das
Buch schneller durchgelesen, als ich erwartet hatte. Der Stil ist jedoch
sehr gewöhnungsbedürftig, da kann sich wohl nicht jeder damit
anfreunden. Ich bin mir nicht sicher, ob man das Buch
wirklich als Thriller bezeichnen sollte, diese Bezeichnung könnte
irreführend sein. Im Filmbusiness nennt man diesen Stil wohl
„Mockumentary“ (als Dokumentarfilm aufgebauter Spielfilm mit fiktiver
Handlung, wie beispielsweise „Blair Witch Project“). Ob es
diesen Begriff auch in der Literatur gibt, ist mit nicht bekannt, hier
wäre er jedenfalls passend. Ich empfehle daher jedem Interessierten,
zuerst die Leseprobe anzuschauen.
„Die Drei“ soll der Auftakt einer dreiteiligen
Reihe bilden, doch bis diese komplett auf Deutsch erscheint, wird es
noch eine Weile dauern. Der zweite Band „Day Four“ erscheint nämlich
erst am 21. Mai – auf Englisch. Einen Veröffentlichungstermin
für die deutsche Übersetzung konnte ich nicht ausfindig machen.
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