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von Anne Perry
- Erscheinungsdatum Erstausgabe : 09.03.2015
- Aktuelle Ausgabe : 09.03.2015
- Verlag : Heyne Taschenbuch
- ISBN: 9783453437920
- Flexibler Einband: 431 Seiten
- Sprache: Deutsch
Der Heyne Taschenbuch Verlag hat mir das Taschenbuch kostenlos zur Rezension zugestellt, vielen Dank dafür! Das Buch ist im Buchhandel oder direkt beim Verlag erhältlich.
Inhalt
London 1897: In einer eisigen Winternacht verschwindet Kitty, die Zofe
der ehrwürdigen Familie Kynaston. Zurück bleiben nur einige Haare von
ihr – und Blut. Da Mr. Kynaston hochsensible militärische Geheimnisse
hütet, übernimmt Thomas Pitt als Chef des Staatsschutzes den Fall. Er
spürt, dass der Kynaston etwas zu verbergen sucht, kommt aber mit den
Ermittlungen nicht weiter. Bis eine schrecklich zugerichtete Leiche
auftaucht ...
(Quelle: Heyne)
Mein Fazit
Im Haushalt der Kynastons verschwindet eine
Angestellte. Bald darauf wird in der Nähe des Hauses eine entstellte
Leiche gefunden. Commander Thomas Pitt versucht herauszufinden, ob die
Tote die vermisste Zofe ist, und wer sie getötet hat.
Die Autorin Anne Perry hat eine Vielzahl von
historischen Kriminalromanen geschrieben. Die zwei bekanntesten Reihen
sind über den Ermittler William Monk, und über das Ehepaar Thomas und
Charlotte Pitt, zu der als 29. Band auch „Nacht über
Blackheath“ gehört. Ich habe bereits einige Romane der Reihe gelesen,
daher war mir das Ermittlerpaar bereits bekannt, alle Geschichten kenne
ich aber noch nicht. Zum Verständnis der einzelnen Kriminalromane sind
Vorkenntnisse aber auch nicht nötig, Anspielungen
auf frühere Fälle gibt es kaum.
Die Krimis der Pitt-Reihe spielen in der „gehobenen
Gesellschaft“ des viktorianischen Londons Ende des 19. Jahrhunderts.
Die Autorin Anne Perry erschafft mit ihren Beschreibungen ein (wie ich
annehme) authentisches Bild der damaligen Zeit,
sodass man sich als Leser über hundert Jahre zurückversetzt fühlt. Anne
Perrys Schreibstil liest sich flüssig, bis auf einzelne Dialoge, bei
denen sie Personen mit einem tiefen Bildungsniveau (Hausangestellte
konnten damals ja oft weder lesen noch schreiben)
einen entsprechenden „Slang“ verleiht, was zwar die Authentizität
erhöht, aber natürlich die Lesbarkeit etwas erschwert. Ein Grossteil der
Geschichte wird in der 3. Person aus Sicht des Ermittlers Pitt erzählt,
mit einigen Abschnitten aus der Perspektive seines
Partners Stoker. Mit ihrem Schreibstil wendet sich Anne Perry auch an
ungeübte Krimileser, indem sie die wichtigen Fragen von ihren
Protagonisten stellen lässt, damit der Leser sicher nicht vergisst, was
noch ungeklärt ist. Für Krimileser mit Erfahrung ist
das zwar im Grunde überflüssig, es hat mich jedoch auch nicht gestört.
Etwas nervend fand ich hingegen die vielen Wiederholungen in den
Beschreibungen, vor allem der Damenmode. Ab Mitte des Buches habe ich
wohl jedes Mal, wenn ich die Worte „wie es der aktuellen
Mode entsprach“ gelesen habe, die Augen verdreht…
Bei „Nacht über Blackheath“ handelt es sich um
einen Kriminalroman nach klassischem „Whodunit“-Schema, der mit der
Straftat beginnt und mit deren Aufklärung endet, ohne grosse Wirrungen
oder Überraschungen. Wer historische Krimis nach klassischem
Schema mag und auf der Suche nach etwas lockerer Unterhaltung ist, dem
kann ich „Nacht über Blackheath“ ebenso empfehlen wie auch die anderen
Krimis von Anne Perry. Wer möchte, kann natürlich mit dem ersten Band
der Pitt-Reihe „Der Würger von der Cater Street“
einsteigen, es ist hier aber nicht nötig, alle Bände zu kennen oder sie
in der richtigen Reihenfolge zu lesen.
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