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von Sophie Seeberg
- Erscheinungsdatum Erstausgabe : 04.05.2015
- Aktuelle Ausgabe : 04.05.2015
- Verlag : Droemer/Knaur
- ISBN: 9783426787649
- Flexibler Einband: 240 Seiten
- Sprache: Deutsch
Inhalt
Absurde Geschichten aus dem echten Leben: Sandy erwartet ein Kind vom
Ex-Freund ihrer Mutter, der der Vater ihres kleinen Bruders ist. Dass
die Mutter auch noch vom Ex-Freund der Tochter schwanger ist, macht das
Ganze nicht einfacher für Familienpsychologin Sophie Seeberg. Als
Gerichtsgutachterin erlebt sie tragische, aber auch skurrile Momente.
Wenn beispielsweise eine Mutter erklärt, dass ihre Schanin „nur schwere
Knochen“ habe, während diese in kurzer Zeit mehrere Tafeln Schokolade
verdrückt. Seeberg erzählt auch in ihrem zweiten Buch einfühlsam aus
ihrem Berufsleben und bewahrt sich ihren besonderen Sinn für Humor.
(Quelle: Droemer/Knaur)
Mein Fazit
Nachdem ich bereits den ersten Band "Die Schakkeline ist voll hochbegabt, ey!" so toll fand, musste ich mir natürlich auch den Nachfolger holen.
In „Die Schanin hat nur schwere Knochen“ schildert
die Gerichtsgutachterin und Psychologin (neben einigen Seminaren oder
Tagungen) in erster Linie Fälle, bei denen sie als Gutachterin
beauftragt wurde, die Familiensituation zu analysieren
und dem Gericht das weitere Vorgehen nahezulegen. Wie auch schon im
Vorgänger „Die Schakkeline ist voll hochbegabt, ey“ hat sie sich dabei
eine gute Mischung aus lustigen aber auch bedrückenden Fällen
ausgesucht. Von der Titelgebenden Schanin, die zwar in
wenigen Minuten eine Tafel Schokolade verdrückt, dabei aber nach
Ansicht ihrer Mutter nicht dick, sondern nur schwerknochig ist, über die
im Wohnzimmer campende Familie (inklusive Vorzelt und Campingkocher)
bis zum psychopathischen Vater ist alles dabei.
Gleich zu Beginn möchte ich festhalten, dass sich
„Die Schanin hat nur schwere Knochen“ trotz des Titels und des Covers
nicht über bildungsferne Hartz4-Empfänger lustig macht. Wer eine solche
Lektüre sucht, muss sich anderweitig umsehen.
Natürlich gibt es auch im neusten Buch der Autorin Sophie Seeberg
wieder einiges zu Lachen, aber eigentlich nur in Szenen, in denen die
entsprechenden Familien ansonsten als sehr sympathisch dargestellt
werden. Die Autorin schafft es so auf eine sehr herzliche
Art, dass der Leser mit den betroffenen Familien lacht, und
nicht über sie. Während der Lektüre habe ich nicht nur gelacht, sondern
auch mehr als nur einmal geweint, denn auch sehr traurige Schicksale
werden geschildert, auch wenn jeder der von Sophie
Seeberg für das Buch ausgesuchten Fälle auf die eine oder andere Art
ein Happy End hat (wie auch schon im ersten Band).
Wie auch schon im ersten Band hat mich auch hier
beeindruckt, dass die Autorin den zu begutachtenden Familien auf
Augenhöhe und mit viel Respekt zu begegnen versucht. Nie hatte ich das
Gefühl, dass sie sich für etwas Besseres hält, und
immer ist ihr das Wohlergehen der Familie (und insbesondere der Kinder)
wichtiger, als selber gut da zu stehen. Ich kann für jede Familie, die
begutachtet werden muss, nur hoffen, dass eine Sophie Seeberg (die
natürlich zum Schutze der im Buch geschilderten
Familien unter einen Pseudonym schreibt, ebenso sind alle im Buch
erwähnten Namen Pseudonyme) ihr Gutachten schreibt.
Wer beim Lesen gerne lacht, weint oder den Kopf
schüttelt, der ist mit dem neusten Werk von Sophie Seeberg gut beraten.
Es ist für das Verständnis nicht notwendig, den Vorgänger zu kennen, da
ich ihn aber ebenso toll fand wie das hier besprochene
Buch, empfehle ich ihn gleich noch mal. Ich kann hier nur eine volle
Punktzahl vergeben und hoffen, dass meine gute Bewertung dazu beiträgt,
Sophie Seeberg auch weiterhin schreiben zu lassen.
Daggis Buch-Challenge
Aufgabe Nr. 19, ein Buch aus dem Verlag Droemer Knaur, ist hiermit auch erfüllt.
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